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Artikel #10: Die Lieblings-Pokémon-Spiele des Retro-Samstag-Teams, die manchmal übersehen werden und deswegen einen Platz in diesem Artikel verdient haben! – Teil Zwei

… oder kurz: DLPSdRSTdmüwudePidAvh! Wie auch in Teil Eins dieses zweiteiligen Artikels möchten wir euch heute die Lieblingsspiele des Retro-Samstag Teams vorstellen! Hier erfahrt ihr heute welches Spiel den Mitarbeitern am meisten ans Herz gewachsen ist. Im ersten Teil haben wir euch die Lieblingsspiele von Denryuu, Rusalka, Vegeta und Cáithlyn vorgestellt, heute ist die zweite Hälfte dran!

Moxie - Pokémon Blattgrüne Edition

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Seit ich denken kann, bin ich ein Fan von Pokémon. Mit ca. drei Jahren hatte ich meinen Game Boy und meine erste eigene Edition in der Hand - Pokémon Rote Edition. Daran erinnern kann ich mich nur sehr verschwommen, denn meine Mutter und mein Bruder mussten mir dabei noch sehr viel vorlesen und mir helfen. Ähnlich ging es mir bei der Silbernen Edition, aber auch an den ersten Durchgang dieser Edition kann ich mich kaum erinnern.
Meine ersten starken Erinnerungen an Pokémon beginnen bei meiner ersten eigenen Edition: Pokémon Blattgrün. Meine Eltern schenkten sie mir in der Limited Edition samt GBA Tasche (grün mit Bisaflor drauf!!!). Sie erinnert mich sowohl an gute, als auch an schlechte Zeiten. Ich glaube ich bin nicht die einzige, die sich Sätze wie "Wann wirst du endlich aufhören solche Kinderspiele zu spielen?" oder "Seit wann ist das ein Spiel für Mädchen?" anhören durfte.

Warum ist diese Edition also etwas ganz besonderes für mich? Abgesehen davon, dass sie die erste war, die ich ohne Hilfe direkte Hilfe von anderen geschafft habe, hat es mich mit einem ganz besonderen Menschen verbunden. Als junges Mädchen war ich auf einer Geburtstagsparty eines Verwandten eingeladen. Viel Spaß hatten wir nicht, aber das war irgendwie das Gute daran! Ein Mädchen saß alleine am Boden mit ihrem GBA in der Hand und der Feuerroten Edition eingesteckt. Als ich mich zu ihr setzte, und wir ins Gespräch kamen, schenkte sie mir ein Jugong, das levelmäßig über meinen war, damit ich schneller weiterkommen konnte. Das Jugong habe ich bis heute noch und … das Mädchen ist bis heute noch meine beste Freundin.

Aber auch andere Gründe sprechen für diese Edition als meinen Favoriten! Ich hatte mein weibliches Bisaflor Lv. 100, auf das ich damals schon sehr stolz war! Außerdem ist und bleibt Gary mf Oak Blau der beste und anspruchsvollste Rivale, da er als einziger Rivale das Amt des Champs besetzt. Den Pokédex voll zu bekommen, war damals auch noch nciht ganz so einfach und sehr zeitintensiv. Man brauchte Rubin/Saphir/Smaragd/Colosseum/XD um an so ziemlich alle relevanten Dexeinträge zu gelangen. Also gab es - zumindest für mich - auch nach der Story noch genug zu tun.

Die Blattgrüne spielte ich mit der Smaragd Edition auch parallel, bis Diamant rauskam, was übrigens meine erste selbstgekaufte Edition war. In meinem näheren Freundeskreis bin ich auch quasi das letzte Überbleibsel, das wirklich alle Pokémonspiele mit Freude durchspielt, und auch nach der Story immer noch Spaß daran hat. Und nein, ich werde wohl niemals damit aufhören.

Mercury - Pokémon Diamant Edition

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Die Frage nach dem Lieblingsspiel ist natürlich eine, über die sich fast jeder Pokémonfan schonmal Gedanken gemacht hat. Aber sich auf eine einzelne Edition festzulegen war für mich gar nicht so einfach, denn ich habe keinen so klaren Favoriten, dass ich mich da ohne zu zögern festlegen könnte.
Klar war aber von Anfang an, dass mein Lieblingsspiel aus der dritten bis fünften Generation stammen würde, denn diese habe ich mit Abstand am intensivsten gespielt (abgesehen von HGSS, die mich irgendwie nicht fesseln konnten). Darunter befinden sich auch meine erste eigene und zugleich meistgespielte Edition (Feuerrot) und die Editionen, die meinen Einstieg ins strategische Spiel begleitet haben (Diamant und Platin). Ebenso die Editionen mit meinen bevorzugten strategischen (die Kampfzonen aus Smaragd und Platin) und nicht-strategischen Spielinhalten (der Untergrund aus DPP, die Medaillen aus SW2).

Die Editionen der fünften Generation habe ich sehr gerne gespielt, unter anderem gefiel mir dort die Gestaltung der Spielewelt und die Storyverläufe waren meiner Meinung nach die besten aus allen Haupteditionen. Besonders SW2 konnte auch noch mit Medaillen und aufgebesserten Festivalmissionen glänzen, die ein netter Zeitvertreib waren.
Allerdings habe ich die Spiele, nachdem sie von XY abgelöst wurden, kaum noch angerührt, daher können sie bei einem Rennen um meinen All-Time-Favorite nicht ganz mithalten.

Feuerrot als meine erste Edition wäre natürlich eine naheliegende Wahl für die Lieblingsedition. Und ich blicke auch gerne noch nostalgisch auf die Zeit zurück, als ich Stunden über Stunden investiert habe, um alle meine Pokémon auf Level 65 zu trainieren. Wieso gerade 65? Keine Ahnung, erfordert nicht zu viel Zeit, aber ist stark genug für die Ingame-Gegner, hat wohl irgendwie gepasst. Als ich damit fertig war, hab ich jedenfalls auch noch einige Vorentwicklungen auf dasselbe Level trainiert. (Die guten alten Zeiten, als ich noch so viel Freizeit hatte …)
Das sind nette Erinnerungen, zeigt aber irgendwo auch, dass es in FRBG nach Abschluss der Story nicht wirklich viel zu tun gab, was auch der Hauptgrund war, weshalb ich die Edition später immer seltener angerührt habe.

Da ich zu Rubin und Saphir, anders als zu Diamant, keine besonderen nostalgischen Erinnerungen habe, die die Editionen für mich von ihrer jeweiligen Zusatzedition abheben, und die Remakes der 2. Generation wie gesagt nicht meine Begeisterung wecken konnten, bleibt somit ein Favoritenkreis aus Smaragd, Diamant (+Perl) und Platin.

Diamant und Platin zu trennen, ist auch schon relativ schwierig, im Endeffekt ist Platin ja nichts anderes als DP mit einigen zusätzlichen Features, dennoch verbinde ich mit Diamant aber einige individuelle Erinnerungen, die Platin nicht teilt. Diamant war die Edition, wo ich wohl am meisten Zeit in alle möglichen Nebenaufgaben gesteckt habe, sei es meine rege Aktivität im Untergrund, fleißige Beerenzucht, das Sammeln aller Dekoartikel und Bänder, der Sieg in allen Wettbewerben, der Duellturm - nur den Nationalen Pokédex hab ich nie vollbekommen. Einmal hab ich sogar den potenziell spielstandzerstörenden Tweaking-Glitch ausprobiert, um mir ein Darkrai zu fangen. Als ich schon 700 Stunden Spielzeit hatte. Ging zwar zum Glück nicht schief, aber rückblickend trotzdem eine ziemlich blöde Idee, dafür dass das Darkrai nicht viel mehr getan hat, als die meiste Zeit in meiner Box zu versauern.
In Platin habe ich zwar auch einiges gesammelt und weiterhin im Untergrund gespielt, aber nie so intensiv wie in Diamant (nochmal genau dasselbe machen ist ja auch nicht so spannend). Dafür bot Platin mit der Kampfzone die Rückkehr eines Spielinhalts, der zu meinen absoluten Favoriten in den Pokémon-Editionen zählt. Die Stunden, die ich bei anderen Spielinhalten einsparte, flossen dann also alle dort hinein, sodass ich am Ende mit der Zusatzedition fast genausoviel Zeit verbracht habe wie mit dem Original. Mittlerweile kann ich auch stolz eine komplette Sammlung aller Goldfotos vorweisen, nachdem ich das letzte - aus der Kampffabrik - erst Jahre nach Spielstart, als ORAS aktuell war, ergattern konnte.

Die Kampfzone ist auch ein ausgezeichnetes Stichwort für Smaragd, tatsächlich mag ich die dortige sogar noch lieber als die aus Platin. Und das nicht nur, weil sie mehr Auswahl und mehr Neuerungen bietet, sondern auch gerade wegen sehr interessanter Konzepte wie dem Kampfring oder der Kampfpyramide, die leider in keiner späteren Edition mehr wirklich aufgegriffen wurden (am nähesten käme dem wohl noch die Schwarze Stadt bzw. der Weiße Wald in SW2, die aber anders als die Kampfzone begrenzt und zudem auch weniger strategisch ausgelegt sind).
Tatsächlich ist Smaragd die Edition, die ich auch nach all den Jahren am regelmäßigsten wieder und wieder rauskrame - meist um in der Kampfzone zu spielen (schließlich habe ich hier ja auch noch längst nicht alle Goldsymbole zusammen).
Neben der Kampfzone habe ich auch in Smaragd einiges an Nebentätigkeiten betrieben, wobei sich Dinge wie die Daily Events und Beerenzucht leider zusammen mit meiner internen Batterie schon vor einigen Jahren verabschiedet haben. Unbedingt eine Erwähnung verdient haben aber noch die Geheimbasen: Optisch machen diese doch einiges mehr her als die recht eintönigen im DPP-Untergrund und dass man da für EP gegen die Teams seiner Freunde kämpfen kann, fand ich auch immer ein nettes Extra.

Wenn es um die langfristige Spielfreude ginge, hätte Smaragd vor allem dank seiner Kampfzone die Nase vorn, die meisten Erinnerungen verbinde ich aber mit Diamant, und Platin liegt in beider Hinsicht irgendwo dazwischen.
Letztendlich ist es also Auslegungssache, aber wenn ich mich unbedingt entscheiden muss, würde ich wohl Diamant wählen, da es das Pokémonspiel war, das ich im vollsten Umfang genossen habe.

Dreamscape - Pokémon Schwarze/Weiße Edition

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Rückblickend liegt das Erscheinen von Pokémon Schwarz und Weiß zwar schon gute acht Jahre in Japan zurück, aber ich werde die aufregende Zeit bis hin zur damaligen Veröffentlichung stets in guter Erinnerung behalten. Auch wenn ich mich schon weit vor der 5. Generation als ein großer Fan der Spiele-Reihe zählte, war diese die allererste Generation, deren Pre-Releasephase ich dank dem Internet über die verschiedensten News-Webseiten mit verfolgen konnte. Zuvor dienten mir hauptsächlich Videospiele-Zeitschriften als Informationsquelle, aber deren Umfang und Aktualität konnte man natürlich schlecht mit den Berichten im Internet gleichsetzen. Bereits seit einigen Jahren wurden die meisten damals bekannten Videospiele-Magazine sogar eingestellt, da sie mit der Schnelllebigkeit des Internets nicht mithalten konnten.

Als die ersten Informationen zu den Spielen der 5. Generation durchsickerten, war mein Interesse für Pokémon nicht gerade auf seinem Beststand. Die Titel schafften es aber binnen kurzer Zeit meinen Enthusiasmus neu zu entfachen, als man die Starter-Pokémon Serpifeu, Floink und Ottaro erstmals der Öffentlichkeit in der japanischen Sendung „Pokémon Sunday“ vorstellte. Man darf nicht vergessen, dass es damals noch keine weltweiten Releases gab und die Titel zunächst in Japan erschienen, bevor sie ein ganzes oder ein halbes Jahr später in den restlichen Ländern der Welt in den Handel kamen. Die Spiele-Promotion fand in Japan daher hauptsächlich über TV-Sendungen oder Zeitschriften wie das bekannte „CoroCoro“-Magazin statt. So konnte man sich jeden Monat über ein großes Update freuen, das neue Pokémon, Charaktere oder Features vorstellte. Die Newsseiten mussten diese Neuigkeiten mühsam aus dem Japanischen übersetzen, um die Leser auf dem Laufenden zu halten.

Im September 2010 war es endlich soweit, denn Pokémon Schwarz und Weiß erschienen in Japan. Wer nicht die Geduld hatte, bis zur deutschen Veröffentlichung zu warten, der importierte sich die Spiele bequem über Online-Shops wie beispielsweise „Play-Asia“. Nachdem der Nintendo DS und der Nintendo DS Lite noch keine Regionssperre wie der Nintendo DSi besaßen, konnte man diese kleine Hürde leicht überwinden. So kam es, dass ich mir Pokémon Weiß auf Japanisch importierte und es dauerte trotz Standardversand nur etwa eine Woche, bis ich das Spiel in den Händen halten konnte. An sich etwas ungewöhnlich, denn ich hatte in der Vergangenheit bereits Importe erlebt, die gute zwei bis drei Wochen unterwegs waren.

Aufgeregt startete ich mein Abenteuer in die Einall-Region! Bedingt dadurch, dass sämtliche Spiele vor der 6. Generation nicht über mehrere Sprachoptionen verfügten, musste ich den Titel natürlich auch auf Japanisch durchspielen. Trotz der Tatsache, dass ich der Sprache natürlich nicht mächtig war und kein Wort verstand, konnte ich mir vieles durch mein Vorwissen aus vorherigen Spielen erschließen. Vielleicht machte das gerade einen Teil der Spannung aus, aber vom Grundprinzip sind alle Editionen recht ähnlich aufgebaut.

Über 100 brandneue Pokémon warteten darauf entdeckt zu werden und von vielen kannte ich bei der ersten Begegnung noch nicht mal deren Typ-Kombinationen. Im Nachhinein betrachtet war es gerade das Besondere, dass vor Ende der Haupthandlung keine altbekannten Pokémon auftraten. Indem Einall auf Teilen der USA basierte, fühlte sich das Spielerlebnis auch gänzlich anders an, als die vorherigen Regionen, die sich an Japan orientierten. Dazu kamen interessante Charaktere und eine tiefgründige Handlung, die Pokémon Schwarz und Weiß zu einem ganz besonderen Spielerlebnis für mich werden ließen.

Goomy - Pokémon Traumradar

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Dieses kleine Spiel für den 3DS, haben die meisten wohl schon wieder vergessen. Dabei ist Spiel für mich inzwischen ein fester Bestandteil jedes Einall-Abenteuers in den DS-Editionen Schwarz2 und Weiß2. Man kann dort Items erhalten und Pokémon fangen, jedoch vollkommen anders, als man es gewohnt ist. Das Traumradar kann im 3DS-eShop für 2.99€ erworben werden. Jedoch brauchte man dafür das damals neuste Mitglied der DS Familie, den Nintendo 3DS, der seinen Weg zu mir erst mit dem Erscheinen von Pokémon X gefunden hat. Dadurch hatte ich erst spät Zugang zu diesem kleinen Spiel. Der Kaufgrund war für mich, die Möglichkeit das Trio um Boreos erstmals mit Versteckter Fähigkeit zu erhalten und mit den Spielen der vierten Generation, das jeweilige dortige Coverlegendäre zu bekommen.

An sich ist das Spiel ein Versuch Pokémon und Augmented-Reality zu verbinden. Man nutzt die Kameras, um die echte Umgebung nach, nur auf dem Gerät sichtbare Wolken, zu scannen. Diese sind für den Spielverlauf eines der wichtigsten Elemente. Das Spiel ist eine exklusive 3DS-Software, dabei nutzt sie nicht den 3D-Effekt des Gerätes.
Das klingt an sich schon nach Spaß, dabei ist es manchmal echt mühsam die Wolken zu finden. Ich muss aber zugeben, wenn man sich den 3DS vor das Gesicht hält und sich dabei im Kreis dreht, kann das durchaus für Verwirrung von Außenstehenden sorgen. Daher nutze ich das Spiel, lieber, wenn ich weiß, ich bin unbeobachtet.

Man schießt mit Kugeln auf Wolken, um Traumtropfen zu sammeln. Das Ziel ist es, so schnell wie möglich alle Tropfen zu treffen, bevor sie verschwinden. Im Laufe des Spielverlaufs teilen sich die Tropfen auch häufiger und man kann mehr erhalten. Man kann sich auch sein Radar mit Featuren verbessern lassen, jedoch muss man die Tropfen dafür wieder abgeben. Je mehr Tropfen man insgesamt findet, desto weiter schreitet man im Spielverlauf vor. Jedoch kann man nicht einfach immer Wolken finden. Sie brauchen etwa 5 Minuten jeweils um sich zu regenerieren, man kann aber auch Spielmünzen eintauschen um Wolken zu regenerieren, aber nur wenige Mal am Tag. Ansonsten kann man auch verschiedene Linsen nutzen für mehr Pokémon oder für die Legendären.

Man kann aber auch Pokémon und Items in den Wolken finden. Die Wolken, die diese enthalten sind dunkler als die Tropfen-Wolken und können so leicht identifiziert werden. Findet man nun eine solche Wolke und beschießt man sie, startet ein "Kampf". Man schießt mit den Kugeln auf einen schnellen und umherwandernden leuchtenden Kreis, der auch zurückschießen kann. Sollten die Kugeln des Gegners treffen, sinkt die Kampfzeit, die regulär 120 Sekunden beträgt. In dieser Zeit muss die Energieleiste des Gegners vollkommen geleert werden. Danach erscheint entweder ein Pokémon oder ein Item.

Man bekommt maximal 8 legendäre Pokémon pro Spielstand, die man wie die anderen Items und Pokémon auch auf die S2W2 Editionen übertragen kann. Sie besitzen jeweils ihre versteckten Fähigkeiten. Man muss für Giratina und Co das jeweilige Generation 4 Spiel eingelegt haben, um die besondere Linse für den Fang zu erhalten. Das erinnert mich daran, dass Denryuu (ehemals Ryo) damals mir auf einem Forentreffen seine Heartgold-Edition für den Fang von Ho-Oh geliehen hat.

Die Alola-Spiele und das Traumradar haben einen gemeinsamen Charakter, der in beiden Spielen auftaucht. Um wen geht es? Natürlich um Professor Burnett, die Frau von Professor Kukui, denn sie ist die Person, der wir mit der Erforschung dieser Dimension, hier die Traumkluft, helfen. Sie begleitet den Spieler durch das Spiel und gibt regelmäßig Tipps, die helfen sollen.

Spätestens jetzt sollte klar werden, dass man ohne andere Pokémon-Spiele, mit dem Traumradar nicht viel machen kann. Jedoch kann man mit den passenden Spielen, wie ich, einigen Spaß haben. Daher würde ich das Spiel auch weiterempfehlen. Es gehört zur fünften Generation einfach dazu.

Impergator - Pokémon Colosseum

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Die dritte Generation von Pokémon hatte die bisher meisten verschiedenen Spiele-Titel. Ein besonderes und bis heute einmaliges (abgesehen vom direkten Nachfolger Pokémon XD: Der dunkle Sturm) Meisterwerk darunter war Pokémon Colosseum für den Nintendo GameCube. Anders als die Handheld-Editionen wurde es primär Genius Senority Inc. entwickelt, war allerdings voll kompatibel mit den GameFreak-Spielen Rubin-Edition und Saphir-Edition.

Persönlich mochte ich Colosseum so sehr, weil es – als bisher einziges Pokémon-Spiel – so ziemlich alles bot, worauf ich großen Wert lege. Eine für Pokémon-Verhältnisse sehr ordentliche Story (an die bis heute meiner Meinung nach höchstens noch Sonne und Mond rankommen), anspruchsvolle Endgame-Herausforderungen und natürlich einen gut aussehenden Multiplayer-Modus, den ich zusammen mit einigen anderen frühen Bisafans auch ausgiebig auf privaten Turnieren genutzt habe.

Natürlich war auch Colosseum nicht perfekt – die Welt war vergleichsweise klein und es konnten keine wilden Pokémon gefangen werden. Umso interessanter fiel allerdings die Verbindung zwischen Story und Spielmechanik aus, denn eine der Besonderheiten war es, dass man anderen Trainern sogenannte Crypto-Pokémon wegschnappen konnte. Die Herzen dieser Pokémon wurden vom primären Antagonisten Team Crypto versiegelt, was verschiedene Auswirkungen auf die Eigenschaften und das Verhalten der Pokémon hatte.

Die Crypto-Pokémon konnten durch Kämpfe und Freundschaft langsam von ihrem Zustand befreit werden, die vollstände Erlösung fand dann aber an einem besonderen Celebi-Schrein statt. Erst dann konnten die Pokémon auch entwickelt oder auf die GBA-Editionen übertragen werden. Letzteres war vor allem deswegen interessant, weil Feuerrot und Blattgrün zum Release-Zeitpunkt von Colosseum noch nicht existierten. Viele Johto-Pokémon, darunter auch Raikou, Entei, Suicune, Despotar und Ho-Oh, waren für eine ganze Weile lang nur über Colosseum in der dritten Generation erhältlich.

Aber nun zu der Story – im Vergleich zu bisherigen Pokémon-Spielen hatte Colosseum eine deutlich düsterere Atmosphäre und auch einen älteren Protagonisten. Eine der ersten und wichtigsten Städte im Spiel, Pyritus, vermittelt eine gewisse Atmosphäre von Straßengangs. Da es in Orre keine Arenaleiter im klassischen Sinne gab, wurde mehr Wert auf die Ausgestaltung von Team Crypto gelegt. Es waren mehrere Vorstände als Zwischenbosse anzutreffen, die – anders als z. B. bei Team Galaktik später – alle ihre eigene Persönlichkeit und ein ernstzunehmendes Pokémon-Team hatten. Jeder der Vorstände hatte auch ein ganz besonderes Crypto-Pokémon, wie zum Beispiel Entei, Suicune und Raikou. Das Metagross, das ich damals nach einem spannenden Kampf von Jakira, einem hochrangigen Crypto-Vorstand, geschnappt habe, hatte sogar ein hartes Wesen und gute Werte, so dass es mir noch lange Zeit gute Dienste in Multiplayer-Kämpfen geleistet hat.

Während die Story größtenteils mit den liebenswerten Starter-Pokémon Psiana und Nachtara sowie unterwegs gekrallten und dann erlösten Crypto-Pokémon (Tyracroc ist natürlich auch dabei) durchgespielt werden musste, kamen auch die hochtrainierten Teams der GBA-Editionen keinesfalls zu kurz. Besonders toll gestaltet war hier der Duellberg, bei dem 100 Trainer geschlagen werden mussten. Im Gegensatz zu den vergleichbaren Einrichtungen in Handheld-Spielen hatte man hier aber tatsächlich das Erlebnis, immer höher zu klettern und einer gewaltigen Herausforderung entgegenzutreten. Selbst die Kampfmusik änderte sich bei zunehmendem Fortschritt. Der Hauptpreis für einen Sieg auf dem Duellberg war das legendäre Pokémon Ho-Oh, das sonst in der dritten Generation nur über Events erhältlich war.

Grafisch und akustisch war das Game für damalige Verhältnisse natürlich auch absolut Top. Dank des Nintendo GameCube gab es richtige 3D-Kämpfe in Pokémon, die auch die der Stadium-Spiele weit in den Schatten stellten. Auch die ikonische Kampfmusik des Spiels zählt noch heute zum Besten, was das Pokémon-Franchise zu bieten hat.