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Der neue Pokédex

Geschrieben von: Marion aus Nörvenich

Mit blitzenden Augen fixierte sie ihr Ziel.
Sie wartete auf den Befehl ihres Trainers – und da kam er schon!
„Chanel! Bring’s zu ende mit Tackel!“
Ohne zu zögern lief Evoli durch das weiche Gras und sprang ab, um das gegnerische Pokémon am Bauch zu treffen, welches mit einem verzweifelten Laut zusammenbrach.
Nur am Rand bemerkte Evoli, dass der Trainer des gegnerischen Pokémon zu diesem lief, um zu sehen, ob alles in Ordnung war. Die warme Stimme ihres Trainers, die sie lobte und die warme Hand, die sie hinterm Ohr streichelt, nahm sie viel intensiver wahr. Nach dieser Streicheleinheit tapste das Evoli zu seinen Freunden, die ihr Trainer vor dem Kampf immer raus ließ.

Während dessen ging der Trainer des Evolis auf seinen Gegner zu, um ihn die Hand zu reichen, die auch sogleich ergriffen wurde:
„Du und dein Elekit sind ein wirklich gutes Team, Takeshi. Vielen Dank für diesen Kampf.“
Doch der Junge machte nur eine lässige Handbewegung und erklärte:
„Dafür musst du dich doch nicht bedanken. Du hast dir aber auch ein starkes Team zusammengestellt.“
Er strich sich mit der Hand durch seine kurzen braunen Haare und sah zu den Pokémon, die miteinander spielten. Schließlich wendete er seinen Blick wieder ab um sein Gegenüber zu mustern. Sie war ungefähr einen halben Kopf kleiner als er selbst, was für ein Mädchen sehr groß war, hatte grüne Haare, welche ihr bis zur Hüfte gingen, und graue Augen.
„Du hast dir ja eine ganze Arme von Evolis zusammen gestellt, wie?“
Die Angesprochene drehte sich lächelnd um und besah sich ihre Pokémon.
„Du hast ein Flamara, ein Aquana, ein Blitza, ein Psiana und noch zwei Evoli von denen eins Nachtara werden soll? Vermutlich brauchst du bei dieser starken Arme keinen Schutz mehr, aber solltest du dich einsam fühlen, ich wäre durch aus bereit dich auf deiner Reise zu begleiten, Yako.“
Das brachte Yako wiederum zum lachen. Gespielt herablassend sah sie ihn an und sprach:
„Nun, wenn du dich alleine fürchtest, erkläre ich mich dazu bereit deine Anwesenheit zu ertragen.“
Takeshi schaltete sofort und verneigte sich tief bevor er anfing zu schleimen:
„Zu gütig, Ihr seit zu freundlich, ich habe es doch gar nicht verdient von Euch beachtet zu werden. Ich kann nur hoffen, das Euer Schönheit auf mich abfärbt.“
Das grünhaarige Mädchen spürte wie sich ein Lachen ihren Hals hochkämpfte, doch dies verschwand ganz schnell als sich Aquana in Takeshis Bein verbiss, was diesen aufschreien ließ. Schnell hob sie ihr Pokémon hoch.
„Kei, er hat es nicht so gemeint!“, mit denn Worten brachte sie das blaue Pokémon zu den andern, um sich dann an ihren neuen Gefährten zu wenden, doch der ließ sie nicht zu Wort kommen.
„Schon gut. Ist nicht so schlimm. Ich bin es gewöhnt, dass Pokémon mich angreifen.“
Schnell hob er seinen Rucksack auf um sich dann zu dem Mädchen zu begeben, welches ihn etwas seltsam ansah.
„Du bist es gewöhnt das Pokémon dich angreifen? Ist das nicht eher schlecht?“
„Nein, du missverstehst. Nicht jedes Pokémon greift mich an, aber ich kümmere mich oft um verletzte Pokémon und die haben natürlich Angst. Wie reagiert man wenn man Angst hat? Man greift an.“ Er schenkte seiner neuen Gefährtin ein schiefes Lächeln und erzählte weiter:
„Mein Frizelblitz war auch verletzt als ich es fand, aber er wolle sich nicht helfen lassen. Erst als ich ihn in einem Kampf besiegt und gefangen habe, hat er mich an sich rangelassen.“
Yako hatte in der Zeit ihr Pokémon in den Pokéball gelassen und schulterte nun ihren Rucksack. Mit einer geübten Handbewegung sorgte sie dafür, dass ihr Haare nicht vom Rucksack eingeklemmt werden. Mit gerunzelter Stirn hob sie dann ihren Kopf und sah den größeren Jungen an.
„Heißt das, du fängst nur Pokémon, die schon verletzt sind?“
„Nein, nein“, widersprach er und setzte sich in Bewegung.
„Ich versuche verletzt Pokémon gar nicht zu fangen, ich möchte ihnen eigentlich nur helfen, aber sie lassen es halt nicht immer zu. Je nach dem wie schlimm die Verletzung ist, lasse ich sie in ruhe oder fange sie. Wo hin geht es jetzt?“
„Ins nächste Dorf, ich muss meinen Proviant auffüllen, außerdem benötige ich neue Klamotten. Aber ist es nicht teuer, sich um die ganzen verletzten Pokémon zu kümmern? Du brauchst dafür doch Tränke und Verbände und all das.“ Takeshi hatte die grünhaarige in der Zeit beobachtet und wunderte sich überhaupt nicht, dass sie neue Klamotten brauchte. Die Hose war zerrissen, was daran lag, das sie Dornen nicht auswich. Und ihr Oberteil hatte bestimmt auch schon bessere Tage gesehen. Auf die Frage nach dem Geld kratze er sich verlegen am Kopf und grinste etwas dümmlich.
„Nun ja, billig ist es nicht gerade, ich bin auch so ziemlich immer pleite, aber wenn ich denen im Pokémon Center erzähle was ich mache, geben sie mir auch schon mal etwas mit. Außerdem, so viel Geld braucht man eh nicht. Wenn man nett fragt geben einen die Leute oft was zu Essen, oder einen kleinen Job, bei dem man dann was zu Essen bekommt und wenn man mit seinen Klamotten etwas vorsichtiger ist und besser aufpasst wo man hin läuft, braucht man auch nicht so oft neue Kleidung.“
Mit blitzenden Augen starrte Yako Takeshi an und fauchte wütend. Sie hatte den kleinen Seitenhieb durchaus verstanden.
„Nur damit du es weist, normaler weise gehe ich besser mit den Sachen um, aber die hier sind eh schon zerschlissen, dann muss ich nicht auch noch aufpassen!“
Da der Junge mit den blauen Augen nicht mit so einem Ausbruch gerechnet hatte, sprang er erschrocken auf Seite, was dazu führte, dass er in einen Busch hängen blieb und das Gleichgewicht verlor. Verzweifelt fuchtelte er mit den Armen, in der Hoffnung, sein Gleichgewicht wieder zu finden, was aber nicht funktionierte -und auch die helfende Hand von Yako kam zu spät.
Er spürte wie er nach hinten fiel und wunderte sich, warum er nicht aufprallte, als auch schon ein stechender Schmerz durch seinen Rücken fuhr.

Nachdem er die Augen wieder geöffnet hatte, die er beim Aufprall geschlossen hatte, sah er, dass Yako gut fünf Meter über ihm stand. Er war einen kleinen Hang hinunter gefallen, was auch den langen Fall erklärte. Er blinzelte zu ihr hoch und sah, dass sie besorgt war, aber auch belustigt wirkte. Scheinbar war sein Fall sehr lustig ausgefallen.
„Es geht mir gut!“, rief er zu ihr hoch und sah sich auf der kleinen Plattform, auf der er gelandet war, um.
Sie war nicht wirklich groß und er hatte wahrscheinlich mehr Glück als Verstand gehabt, dass er auf ihr gelandet war. Schnell erhoben er sich, klopfte sich gedankenlos den Dreck von der Hose und ging zum Rand des Vorsprungs. Etwa zehn Meter unter ihm befand sich ein See und er spürte, wie die Erleichterung in ihm aufkam.
„Takeshi? Soll ich dir ein Seil runter lassen?“ Er hob seinen Blick wieder und antwortete dann:
„Nein. Schon gut.“
In der Zeit schnappte er sich einen seiner Pokébälle und schmiss ihn hoch zu Yako. Erstaunt betrachtete Yako das Pokémon, welches aus dem Pokéball gekommen war. Sie hatte dieses Pokémon noch nie gesehen, doch es erinnerte sie an Tangela, nur das dieses hier größer war und Arme hatte.
Neugierig holte sie ihren Pokédex aus der Tasche und hielt diesen auf das Pokémon, doch er sagte nicht. Konfus starrte das Mädchen auf ihren Pokédex und bekam nur nebenbei mit, wie Takeshi mit Rankenhieb hochgehoben wurde. Dieser fand seine neue Gefährtin in diesem Zustand und erklärte dann:
„Das ist Tangoloss. Es hat sich aus Tangela entwickelt. Mein Pokédex hat auch keine Daten über ihn. Darum trifft es sich gut das wir ins nächste Dorf gehen. Da kann ich Professor Ahorn anrufen und ihm davon erzählen.“
Immer noch starrte Yako auf das neue Pokémon und Takeshi war sich nicht sicher, ob sie ihn gehört hatte. Er wollte gerade Tangoloss in denn Pokéball schicken, als sein Gegenüber sich wieder regte.
„Ist ja cool! Du hast ein Pokémon, das noch nicht bekannt ist?“
Erleichtert atmete Takeshi die Luft aus, die er unbewusst angehalten hatte.
„Tangoloss! Zurück! Ja und Tangoloss ist nicht das einzige Pokémon über das es keine Daten gibt. Ich habe auf meiner Reise viele Pokémon getroffen über die mein Pokédex keine Daten hatte. Ich habe sie alle gespeichert.
“ Nachlässig kramte Yako in ihrer Tasche und holte Pflaster raus, die sie dem Jungen auf die Stirn klebte.
„Woher weist du dann, dass es Tangoloss heißt?“
„Pokémon sagen doch immer ihren Namen.“
„Das ergibt Sinn.“ Nachdem Yako mit dem verarzten fertig war, hob sie ihren Rucksack auf den Rücken, befreite wie schon zuvor ihre Haare und machet sich dann wieder auf denn Weg.

Lange gingen die beiden Schweigend neben einander her. Takeshi würde das Mädchen neben ihm gerne viele Fragen stellen, doch er bemerkte schnell, dass sie es nicht gewohnt war, beim Gehen zu reden, etwas das ihm zeigte, dass sie sonst alleine ging. Daher begnügte er sich, sie zu beobachten und aus ihrem Verhalten etwas über sie zu erfahren.
Das so angestarrte Mädchen merkte sehr wohl, dass sie beobachtet wurde und als es ihr zu unangenehm wurde drehte sie ihren Kopf und sah Takeshi fragend an.
Dieser hatte damit nicht gerechnet und geriet aus dem Takt, was zu einer schmerzhaften Begegnung mit einem Baum führte. Seine Nase schmerze und Tränen rannen ihn übers Gesicht - und die Tatsache, dass das hübsche Mädchen neben ihn lachte, machte die Situation auch nicht besser.
„Es tut mir leid, aber du scheinst ein richtiger Tollpatsch zu sein. Ich kann vielleicht nicht auf meine Sachen aufpassen, aber dafür auf mich.“
Sie hatte ihren Rucksack wieder abgestellt und suchte erneut nach dem erste Hilfe Koffer, als sie eine unfreundliche Stimme wahr nahm.
„Seit ihr bescheuert?! Ich bin gerade erst eingeschlafen und ihr habt nichts besseres zu tun als laut durch die Gegend zu schreien?!“
Noch während der Junge schimpfte löste er sich aus der Baumkrone und sprang zu ihnen runter. Er hatte kurze blonde Haare die in allen Richtungen abstanden. Dazu trug er kurze Hosen in schwarz und ein blaues T-Shirt. Die blauen Augen funkelten ihre Gegenüber verärgert an.
Als Takeshi einen Blick auf Yako warf, sah er, dass sie das Selbe dachte wie er.
„Rotzlöffel!“, sie dachte es nicht nur, sie sprach es auch aus.
Diese Aktion brachte den großen Jungen zum lachen, was ihn auf den Schmerz in seiner Nase aufmerksam machte, aber das war ihm egal. Der kleine sah einfach zu komisch aus. Erst war sein Mund vor Schreck aufgeklappt, dann wurde er rot und schloss den Mund wieder und nun hörte man sogar das knirschende Geräusch, welches entsteht, wenn man die Zähne aneinander reibt. Schließlich schaffte er es, seine Muskeln so weit zu entspannen, dass er sich verteidigen konnte. In typischer Manier setzte er einen Fuß vor, stemmte eine Hand in die Hüfte und ließ die andere nach vorne schnellen, um auf den Gegner zu zeigen.
„So etwas muss ich mir doch nicht von einem möchte-gern Mädchen sagen lassen!“ Dies war eindeutig auf die zerbissenen Kleider von Yako bezogen und auch auf die Haare, in denen sich mittlerweile Blätter verfangen hatten.
„Ich heiße Otaru Gen und vordere dich zu einen Pokémon Kampf heraus. Drei gegen drei!“
Noch bevor einer der beiden die Möglichkeit hatte etwas zu erwidern schmiss er seinen ersten Pokéball.
„LOS PICHU!“
>Pichu!<
„Na los! Dein Pokémon! Oder hast du etwa Angst?“ Ein fieses Grinsen schlich sich auf das Gesicht von Otaru, was Yako nur zum lachen brachte.
„Du denkst wirklich du kannst mich so einfach Provozieren? Knirps!“
Dann wandte sie sich an Takeshi und sah ihn fragend an, dieser nickte nur und sagte dann laut:
„Ich bin der Schiedsrichter! Wähle dein Pokémon.“
Wie schon bei dem Kampf davor ließ sie alle ihre Pokémon frei, die sich auch brav hinter sie setzten.
„HEY! Was soll DAS!“
Dem Kleinen passte es gar nicht, dass er alle Pokémon von ihr sehen konnte und schon gar nicht, was er da sah. Sie hatte für jedes Pokémon, welches er besaß, einen Typus der Vorteile hatte.
„Meine Pokémon lernen auch vom zusehen! Ranko, du bist dran!“

Schnell erhob sich Psiana und stellte sich dem kleinen gelben Pokémon gegenüber. Sie ließ ein leises Fauchen ertönen und sah mit Genugtuung, wie der kleine Flummi zitterte. Die Funken flogen nur so um denn kleinen Körper und Psiana spannte ihr Muskeln an, um sofort zu reagieren. Sie musste auch nicht lange warten, da hörte sie schon wie der kleine Junge dem gelben Ball einen Befehl gab. Der Junge hatte noch nicht zu ende gesprochen und da hörte sie auch schon ihren Trainer rufen:
„Ausweichen Ranko und dann Konfusion!“
Mit einer schnellen Bewegung wich Psiana dem schwachen Blitz aus und stand hinter dem Gegner, bevor der überhaupt verstand, dass sie ausgewichen war. Dann ließ sie ihre Augen aufglühen und schleuderte das kleine Etwas gegen einen Baum. Es dauerte nicht lange und da erklärte der große Junge, der ihre Trainerin begleitete, auch schon, dass sie gewonnen hatte.

„Sehr gut Ranko, komm her.“
Schnell bückte sie sich und hob das violette Pokémon hoch, um mit ihm zu schmusen.
„Warum lobst du sie? Der Kampf hat keine Minute gedauert und war alles andere als schwer.“
Der kleine Junge verstand dies nicht, er hatte Pichu einfach nur zurück in den Pokéball geschickt. Die Grünhaarige hatte mit dieser Frage nicht gerechnet und sah den kleinen Jungen dementsprechend an. Sie konnte es nicht fassen wie der Junge sich benahm.
„Sie lobt ihr Pokémon, weil es sich angestrengt hat, um ihr einen Gefallen zu tun. Das war doch sehr nett von Ranko. Außerdem hat sie gute Arbeit geleistet, warum sollte man sie dafür nicht loben?“
„Weil es einfach war!“, fauchte der Junge wütend zu Takeshi und holte schon den nächsten Pokéball hervor.
„LOS KNACKLION!“
„Gegen Boden hilft am besten Wasser. Nicht war, Kei?“

Sofort erhob sich das Aquana und setzte sich Knacklion gegenüber. Diesmal schien sein Trainer keine Lust zu haben, auf den Gegner zu warten. Sofort holte Aquana Luft und schoss dann einen Wasserstrahl auf das kleine Pokémon, welches es noch so gerade schaffte auszuweichen. Doch es blieb keine Zeit um sich auszuruhen, denn Aquana setzte eine Aquaknarre nach der anderen ein und als es sah, das sich das andere Pokémon kaum noch bewegen konnte, lief es los und rammte es, wie Psiana davor, gegen den Baum.

„Klasse Kei!“
Wie schon zuvor Ranko, lobte Yako nun auch Kei und sah aus dem Augenwinkel heraus, das Otaru sein Pokémon wieder nur in den Pokéball schickte. Auch Takeshi blieb dies nicht verborgen.
„Warum kümmerst du dich nicht um dein Pokémon?“, fragte er auch sogleich.
„Warum sollte ich mich um ihn kümmern? Soll ich ihn etwa loben? Wofür denn? Außerdem ist dieser Kampf ungültig!“
Diese Aussage verwirrte sowohl Yako als auch Takeshi, doch wie schon davor redete Takeshi auf den Jungen ein.
„Du musst deine Pokémon mit Respekt behandeln! Du solltest ihnen dankbar dafür sein, dass sie für dich Kämpfen! Sie haben ihr Bestes gegeben um für dich zu gewinnen!“
„Sie haben aber nicht gewonnen und der Rest ist mir egal! Und auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: dieser Kampf gerade zählte nicht!“
Die Trainerin bemerkte besorgt, dass sich Kei anspannte, und beschloss, dazwischen zu gehen.
„Takeshi, es geht uns nichts an wie er mit seinen Pokémon umgeht!“
Der braunhaarige Junge dachte sich verhört zu haben, doch ein Blick in die grauen Augen zeigte ihm, dass sie dies ernst meinte.
„Was soll das heißen?“
„Ich finde es auch nicht in Ordnung wie er mit seinem Pokémon umgeht, aber es sind seine Pokémon, wir können da nichts machen. Warum ist der Kampf nicht gültig?“, wendete sie sich an das keine Ungeheuer und streichelte Kei beruhigend über den Kopf.
Der Kleine hingegen kochte vor Wut. Nicht nur, dass sie ihn teilweise ignorierten, sie sagten ihm auch noch, wie er sich um seine Pokémon zu kümmern hatte und machten ihn jetzt auch noch seine Entscheidung streitig. Er holte tief Luft und schrie dann wütend:
„Die letzte Attacke, die ENTSCHEIDENDE Attacke, hat der Trainer nicht befohlen. Das Pokémon hat eigenständig gehandelt! So was ist nicht erlaubt! DU BIST DRAN SCHLUPPUCK!“
„Wer sagt denn, das ich meinem Pokémon Befehle geben muss?“ Yako konnte nicht glauben was sich der Kleine erlaubte. Den musste man mal in seine Schranken weisen!
„Yako? Hast du deinem Pokémon irgendein Zeichen gegeben?“, fragte Takeshi und sah die Antwort schon in ihren Augen. Kei hatte selbständig gehandelt.
„Wenn dies nicht der Fall ist, wird dieser Kampf nicht gelten!“, erklärte er nun Yako und sah sie entschuldigend an. Diese zuckte nur mit den Schultern, sagte Kei noch mal, dass er trotzdem hervorragend gekämpft hat und erklärte dann hochnäsig:
„Das ändert nichts daran, dass ich in Führung bin.“
Der Schiedsrichter seufzte nur stumm da er wusste, sie wollte nur Provozieren. Und es funktionierte auch fabelhaft. Otaru schien sich gar nicht mehr zu beruhigen.
„Was soll das heißen, du bist in Führung? Es steht 1:1!“ Takeshi verfluchte sich dafür, Schiedsrichter zu mimen, als er erklärte:
„Nein, sie hat recht. Der Kampf ist ungültig, das bedeutet es steht 1:0!“
„Aber das bedeutet ja, es gibt keinen Sieger, wenn ich jetzt gewinne.“
„Nein, außer du hast noch ein anderes Pokémon. Yako, wähle dein Pokémon.“

Noch bevor sich ihre Trainerin umdrehen konnte hatte sich Chanel erhoben um auf das Kampffeld zu gehen. Sie dreht sich einmal kurz um und sah, wie das Mädchen mit den grünen Haaren ihr zunickte. Sie durfte also.
„Schuppuck, Gähner!“
„Chanel! Sandwirbel und Ausweichen!“
Sofort reagierte Chanel und wartete auf den nächsten Befehl.
„Ruckzuckhieb Chanel!“
„Giftwolke, schnell Schluppuck.“
Noch während Chanel beschleunigte für den Ruckzuckhieb spukte Schluppuck eine schwarze Wolke aus. Sie wusste, dass sie ausweichen musste, und hörte auch, wie ihre Trainerin ihr dies zurief, doch sie schaffte es nicht und lief frontal in die giftige Wolke.
Kaum das sie aus der Wolke raus war, hörte sie auch schon etwas neben sich zu Boden gehen. Schnell drehte sie sich um und rannte auf die Stelle zu, um die dort liegende Beere zu fressen. Kaum, dass die Beere im Magen verschwunden war, spürte sie, wie ein warmes Gefühl in ihr aufstieg. Sie spürte, wie ihre Beine etwas länger und dünner wurden und auch der Buschige Schwanz verschwand.

Yako spürte wie eine unbändige Freude in ihr aufstieg, als das weiße Licht ihr Chanel umgab und ein Blick in den Himmel sagte ihr, das sie ein Nachtara bekommen würde. Sie hätte vor Glück schreien können.
„Chanel entwickelt sich.“, hauchte sie leise und auch die anderen Pokémon kamen hinter ihren Rücken hervor, um die Entwicklung zu beobachten. Das Licht wurde Schwächer und Yako lief auf ihr neues Pokémon zu.
„Ich habe ein- “
>Folipurba!<
Das Mädchen dachte, ihre Augen würden ihr einen Streich spielen. Sie hatte sich hingekniet und das Pokémon auf ihren Schoss gehoben, doch sie sah nicht in das schwarze Gesicht, welches sie erwartet hatte, sondern in ein hellbraunes, mit zwei großen braunen Augen. Ein grünes Blatt saß auf der Stirn des Pokémon und auch die Ohren sahen aus wie Blätter.
>Folipurba!<
Ziemlich verwirrt holte sie ihren Pokédex heraus und hielt ihn auf das neue Pokémon, die anderen beiden Pokémon Trainer machten dies auch, doch außer einem Bild erschienen keine Infos.
Takeshi war der, der sie aus der starre löste.
„Scheinbar hast du nun auch ein Pokémon, über das noch nichts bekannt ist.“
Immer noch starrte Yako in das feine, blasse Gesicht und in die großen braunen Augen, doch dann machte sie das, was alle Mädchen machten, und alle Jungs hassten. Sie fing an zu Quietschen.
„Chanel! Du bist SO süß!“
„Warum freust du dich über sie?“, schrie der kleine blonde Junge ihr entgegen.
Er verstand es nicht. Es war mehr als deutlich, dass sich dieses Mannweib ein Nachtara gewünscht hatte, welches sie nicht bekommen hatte. Stattdessen hatte sie ein Pokémon bekommen, von dem niemand auch nur die geringste Ahnung hatte - und sie freute sich darüber!
„Du hast dieses Ding doch gar nicht gewollt! Du wolltest ein NACHTARA und nicht dieses grüne Ding! Du heuchelst ihm doch gerade nur was vor! Du magst es gar nicht! Du wolltest es NIE!“

Chanel hörte die Worte und verstand sie auch. Aber das ihre Trainerin nicht direkt widersprach sagte ihr, dass der gemeine Junge recht hatte. Sie war nicht erwünscht.
Schnell entwand sie sich dem Griff und lief in den Wald, weg von ihrer Trainerin und weg von ihren alten Freunden. Wo es hin gehen sollte wusste sie noch nicht, aber sie würde schon was finden.

Yako war sofort aufgesprungen und folgte ihrer Freundin durch denn Wald. Die Tatsache, dass sie nicht so schnell und geschickt war, war allerdings nicht von Vorteil. Äste schlugen ihr ins Gesicht, doch den Schmerz nahm sie kaum wahr, die Sorge um Chanel war größer. Sie spürte, wie sie an einer Wurzel hängen blieb und sich den Fuß verdrehte. Sie streckte reflexartig die Arme aus um sich abzufangen und fluchte leise, als sie aufschlug. Verzweiflung breitete sich in ihr aus, ließ sie zittern und sorgte dafür, dass ihr Tränen übers Gesicht liefen.
„CHANEL!!!“

Takeshi hatte es mit Mühe und Not geschafft die Pokémon von Yako zu beruhigen. Kei hatte er erst mit Gewalt von Otaru los bekommen, doch noch weigerten sie sich, in die Pokébälle zurück zu gehen und da er nicht der Trainer war, konnte er sie nicht zwingen. Immerhin waren Psiana und Evoli Yako gefolgt, so musste er sich nur noch mit Aquana, Blitza und Flamara rumschlagen. Nicht zu vergessen Otaru.
„So und jetzt erzähle mir mal, warum du so ein kleines Arschloch bist.“, verlangte er und sah zu den Kleinen runter.
„Ich verstehe nicht wo dein Problem liegt. Du scheinst deine Pokémon nicht zu mögen, du scheinst überhaupt keine Pokémon zu mögen, warum bist du dann Trainer?“
Er sah den Schmerz in den blauen Augen und versuchte verzweifelt zu verstehen, was in Otarus Kopf vorgegangen war, als er Folipurba so angeschrien hatte. Da er keine Lust hatte die ganze Zeit nach unten zu schauen setzte er sich hin, um mit Otaru auf einer Augenhöhe zu sein.
„Vor einem Jahr habe ich Pichu getroffen, wir haben uns sehr schnell angefreundet und hatten auch sehr viel Spaß zusammen. Er wollte mir einen Ort zeigen, doch auf dem Weg dahin bin ich gestolpert und bin dabei auf ein Habitak gefallen. Darauf hin haben mich alle Habitaks angegriffen. Pichu hat mich gesehen, hat auch gesehen, dass ich Hilfe brauche, doch er ist weggelaufen. Irgendwann habe ich das Bewusstsein verloren und bin erst wieder im Krankenhaus aufgewacht. Seit da an kann ich ihnen nicht mehr trauen. Er hat mir nicht geholfen als ich Hilfe brauchte, warum sollte ich ihm helfen, wenn er mir auch nicht geholfen hat? Aber ich will ihn auch nicht gehen lassen. Wie haben uns ja mal gut verstanden.“
„Und was hatte die Aktion mit Chanel zu tun?“
„Ich war einfach Eifersüchtig. Evoli hatte sich dem Mädchen zu liebe entwickeln wollen, doch meine Pokémon entwickeln sich gar nicht!“
„Und du wunderst dich wirklich darüber?“ ungläubig beobachtete Takeshi seinen Gegenüber und sah ihm das schlechte Gewissen an. Also wusste der Junge doch, was er falsch machte?
„Mir ist bewusst, dass ich vielleicht netter zu meinen Pokémon sein sollte, aber ich habe nicht das Gefühl, dass sie sich für mich bemühen...“
„Also siehst du es auch nicht ein, nett zu ihnen zu sein? Das ist aber die falsche Lösung. Ich bin mir sicher deine Pokémon geben sich sehr viel Mühe. Das sie verlieren liegt daran, dass sie noch schwach sind, du hast ja gerade erst mit den trainieren angefangen. Es liegt aber auch daran, dass sie sich unsicher sind, ob sie dir vertrauen können.“
„Aber ich kann ihnen doch scheinbar auch nicht vertrauen.“, murmelte der Kleinere leise und sah den Braunhaarigen traurig an. Dieser konnte nicht anderes als aufmunternd zu lächeln.
„Ich an deiner Stelle wäre mir da nicht so sicher. Hast du nie daran gedacht, das Pichu damals vielleicht Hilfe geholt hatte? Er war damals doch noch sehr schwach, wie hätte er dir helfen sollen?“
Lange herrschte Stille zwischen denn beiden, doch schließlich erhob sich der Kleinere.
„Meinst du nicht auch, wir sollten mal nach Yako gucken? Sie ist schon so lange weg. Vielleicht ist ihr was passiert.“
Noch während er sprach schoss ein kleines braunes Fellknäul auf sie zu und Evoli stand vor ihnen. Sofort wand sich der ältere Trainer ihm zu.
„Shin, habt ihr sie gefunden?“
Noch während er fragte packte er die Sachen von Yako ein und schulterte beide Rucksacke, bevor er Shin folgte. Sie brauchten fast eine halbe Stunde bis sie bei Yako angekommen waren. Schnell ließ Takeshi seine Sachen fallen und lief ihr entgegen. Er hatte schon gemerkt, dass etwas mit ihrem rechten Fuß nicht stimmte und betastete ihn vorsichtig.
„Du solltest besser nicht zu viel laufen.“
„Schwachsinn, ich muss Chanel finden!“
Dann viel ihr Blick auf den kleinen Jungen, der sie mit großen Augen ansah und spürte wie Wut in ihr hoch kochte. Was wollte dieser Knirps hier? Hatte der nicht schon genug angestellt? Doch bevor sie ihre Fragen stellen konnte verbeugte sich der Kleine vor ihr und entschuldigte sich für sein Verhalten.
„Ob ich dir verzeihe hängt davon ab, ob ich Chanel wieder finde und wenn ich sie wieder habe, wirst du dich bei ihr entschuldigen! Immerhin hast du dafür gesorgt, dass sie denkt ich mag sie nicht mehr! Wo sind die andern?“
Die Frage war an Takeshi gerichtet und der sah sich etwas verwirrt um. Die andern waren ihm doch nicht gefolgt. Er spürte wie die Angst in ihm aufstieg, denn das langhaarige Mädchen würde ihn bestimmt fürchterlich weh tun, wenn sie auch weg waren. Eine helle Flamme kam langsam auf sie zu und er spürte wie er sich entspannte. Da war schon mal Ran! Schnell huscht das Pokémon mit dem roten Fell auf ihre Trainerin zu, welche es auch direkt in den Pokéball ließ und auch Shin ließ nicht lange auf sich warten.
„Wo sind die anderen?“, erkundigte sich Yako noch mal als nach fünf Minuten keiner mehr kam.
„Wahrscheinlich suchen sie Chanel. Sie ist hier im Wald ja sehr gut getarnt... nun hast du auch ein Pflanzen Pokémon. Ich würde gerne wissen, was es alles für Attacken erlernen kann.“
„Das werde ich herausfinden, wenn Chanel wieder da ist.“
Sie war sich mittlerweile sehr sicher, das ihr neues Pokémon wieder kommen würde. Eine Bewegung ließ sie aufschrecken und Blitza entgegen gucken, welches sich ihr langsam näherte.
„Kyoko, hast du sie gefunden?“ Kyoko legte ihre Stacheln an und ließ sich über den Kopf kraulen bevor es in den Pokéball zurück ging.
„Scheinbar nicht.“
Müde und hungrig griff Yako in ihre Tasche und fischte etwas essbares heraus, als ihr eine Idee kam. Anstatt den Apfel selbst zu essen, schmiss sie ihn von sich und holte sich einen neuen aus dem Rucksack. Als sie aus dem Augenwinkel bemerkte, wie der Junge zu dem Apfel gehen wollte, knurrte sie ihn an und drückte ihm ihren in die Hand.
Ziemlich verwirrt starrte dieser nun auf den Apfel und sah zu, wie Yako sich wieder was aus ihren Rucksack holte und auch Takeshi hatte sein Brot ausgepackt. Auf den verirrten Blick erklärte sie:
„Chanel hat schon zwei kämpfe hinter sich, ich hoffe das, es sie anlockt.“
Nach fast zehn Minuten in denen sie ruhig dasaßen raschelte etwas.
„Ranko, zurück.“
„Woher wusstest du, dass es Ranko war? Es war doch kaum was zu sehen.“
Müde richtete Yako ihre grauen Augen auf den kleinen Jungen, der sie so viele Nerven kostete und murmelte:
„Am Geräusch.“
„Aber ich habe nichts gehört.“
„Eben. Kei hat etwas schleifendes, was vermutlich durch denn Schwanz kommt und Kyoko etwas... kratzendes, sie kratzt oft mit ihren Nadeln über etwas. Man merkt solche Kleinigkeiten, wenn man länger mit ihnen zusammen ist.“
„Warum gibst du ihnen allen Spitznamen?“ Diese Frage stellte der größere Junge, da es ihn schon beim ersten Kampf verwirrt hatte.
„Ich fand es persönlicher, außerdem finde ich es blöd wenn man sein Pokémon nach einer Entwicklung anders nennen muss. Es ist doch sehr verwirrend.“
>Folipurba.<
Schnell griff Yako nach dem Pokéball für Chanel, als sie den Ruf wahrnahm. Sie musste auch nicht mehr lange warten, da tauchte sie auch schon auf und stürmte auf den Apfel zu, kaum das sie diesen im Mund hatte, verschwand sie im Pokéball. Kei kam keine Minute später um ebenfalls im Pokéball zu verschwinden. Vorsichtig sprach Takeshi sie an:
„Hättest du nicht besser mit Chanel reden sollen?“
„Ich warte lieber bis Tag ist und wir aus dem Wald raus sind, dann hat sie nicht so eine gute Tarnung.“ Mit diesen Worten zerrte sie ein Kissen aus ihren Rucksack und legte sich hin um sich auszuruhen.

Eine Bewegung neben ihn ließ Takeshi aufwachen und als er die Augen öffnete, sah er wie seine neue Gefährtin sich fertig machte um weiterzureisen. Mit einen Grummeln setzte er sich auf und rieb sich über die Augen, um Yako dann verwirrt anzusehen.
„Guten Morgen... Du wolltest doch nicht ohne mich abreisen, oder?“
„Morgen. Nein keine Angst, aber ich wollte dich noch ein bisschen schlafen lassen. Kannst dich ruhig noch mal hinlegen.“
„Quatsch jetzt bin ich wach.“
In der Zeit in der sie geredet hatten, hatte er sich ein neues Shirt aus seinem Rucksack gefischt und zog dieses nun an. Keiner von beiden bemerkte, dass der kleine Junge sich auch fertig machte um mit ihnen zu gehen.
„Ihr wollt bestimmt ins nächste Dorf, nicht wahr? Ich kann euch da hin bringen, ich wohne dort. Es ist nicht weit von hier. Ihr könnte bei uns auch was essen und Yako kann da ihr neues Pokémon Rausholen um ihm die Aktion von gestern zu erklären.“
Man sah dem Kleinen das schlechte Gewissen an und auch wenn das Mädchen in der Runde es nicht wollte, so spürte sie, wie Mitleid in ihr hoch kam. Um diese Tatsache zu überspielen setze sie sich in Bewegung und fragte mürrisch:
„Wie lange wird es dauern?“
„Ungefähr zwei Stunden. Höchstens!“, beantwortete der Junge mit strahlenden Augen ihre Frage. Vielleicht würde sie ihm ja wirklich vergeben.

Nachdem sie die Hälfte der Strecke wieder schweigend hinter sich gebracht hatten, hielt der Älteste es nicht mehr aus. Er war es gewöhnt alleine zu gehen, aber in einer Gruppe zu gehen und niemand sagte etwas war ihm immer unangenehm.
„Warum bist du eigentlich so ein Evoli Fan?“, wandte er sich an Yako, in der Hoffnung sie würde drauf eingehen. Diese schwieg noch eine Weile und versuchte es dann den anderen klar zu machen:
„Kei bekam ich zu erst. Erst wusste ich nicht das Evoli so viele Entwicklungen hat, doch als man mir das ganze erklärt hatte, beschlossen ich, dass Kei einen Spielkameraden braucht und habe mir noch ein Evoli beschafft.
Als ich dann mit den beiden über einen Markt gegangen bin, hat mich ein Verkäufer angesprochen. Da ich ja schon ein Aquana hatte, gab er mir einen Feuerstein und dann hatte ich ein Flamara. Ich fand die Vielfalt faszinierend und beschloss, das ich alle formen von Evoli haben möchte.“
Nicht sicher, ob die anderen verstanden, was sie ihnen damit sagen wollte, schwieg sie. Gerade als Takeshi etwas dazu sagen wollte, schrie Otaru:
„Da ist das Dorf!“
„Aber das waren doch jetzt keine zwei Stunden.“, gab Takeshi mit einen Blick auf seine Uhr bekannt, was den Kleinen zum schmollen brachte.
„Dann habe ich mich halt vertan. Freue dich doch lieber darüber, so bekommen wir schneller was vernünftiges zu essen. Meine Mama kann wunderbar kochen und sie wird sich sicher freuen, dass sie mal etwas mehr kochen kann. Heute gibt es Nudeln!“ Otaru hatte noch nicht ganz zu ende geredet, da sprintete er auch schon los. Die anderen beiden folgten ihm schnell, was aufgrund ihrer langen Beine nicht sonderlich schwer war.
Schließlich blieben sie vor einem kleinen Haus mit blauem Dach stehen.
„Ein blaues Dach sieht man auch nicht alle Tage.“, murmelte Yako, als sie als Letzte das Haus betrat. Sie blieb mit Takeshi in dem kleinen Flur stehen während Otaru seiner Mutter Bescheid sagte. Es dauerte auch nicht lange, da kam der Kleine wieder zurück und erklärte, dass sie hier essen könnten. Danach griff er Yako bei der Hand und führte sie in sein Zimmer.
„Hier kannst du mit Chanel reden.“, nuschelte er und verschwand dann schnell wieder, um sich zu Takeshi und seiner Mutter zu setzten.
„Ein Aufruf?“, fragte der große Junge gerade verwirrt die ältere Frau, welche vor ihm saß. Sie hatte schwarze Haare, blaue Augen und die selbe freche Ader wie ihr Sohn.
„Allerdings. Es werden immer mehr Pokémon entdeckt die noch nicht bekannt sind und nun gibt es eine Versammlung ende dieser Woche. Bei dieser Versammlung werden alle Trainer mit neuen Pokémon hier einkehren um sie zu zeigen. Natürlich gibt es noch andere Orte, aber in der kurzen Zeit schafft ihr es da nicht mehr hin. Wenn ihr wollt, könnt ihr so lange gerne hier bleiben.“
„Wenn es Ihnen wirklich keine Umstände macht würden wir das Angebot gerne annehmen.“
Gerade als sich Otarus Mutter in die Küche begeben wollte, um sich um das Essen zu kümmern, fiel dem braunhaarigen Junge noch was ein.
„Ihr Sohn hat mir erzählt, dass er mal von Habitaks angegriffen worden ist, und dies an einem Ort den keiner kennen sollte. Wie haben sie ihn gefunden?“
Etwas verwirrt drehte sich die Frau zu ihm um und lächelte ihren Sohn dann liebevoll an.
„Pichu hat uns geholt.“
Takeshi nickte, um zu zeigen, dass er verstanden hatte, und wartete noch, bis die Frau verschwunden war, bevor er seinem kleinen Freund eine Kopfnuss verpasste. Dieser grummelte nur irgendwas leise vor sich hin und holte dann Gläser. Er war gerade dabei ihnen allen Getränke einzuschütten, als Yako das Zimmer betrat, Chanel auf dem Arm. Unsicher sah Otaru auf das Folipurba welches ihn nicht gerade freundlich musterte.
„Es tut mir leid, dass ich so gemeine Sachen zu dir gesagt habe.“, entschuldigte er sich bei dem Folipurba und unterdrückte das Gefühl, dass er sich lächerlich machte. Dieses Gefühl sollte er schnell los werden, denn er wusste das er sich bei seinen Pokémon entschuldigen musste. Vor allen bei Pichu.
„Otaru, gibt es hier einen Ort an dem man gegen andere Pokémon kämpfen kann?“
„Ja, ich kann dich nach dem Essen da hin bringen.“

Der letzte Tag der Woche war herein gebrochen und alle Trainer versammelten sich vor dem Haus des Bürgermeisters, welches dazu diente, die Pokémon zu untersuchen. Mit großen Augen sahen sich die Trainer um, betrachteten die Pokémon der anderen Trainer und unterhielten sich darüber, wo man sie gefunden hatte, was man alles über sie herausgefunden hatte und sonstige Sachen.
„Wir sollten unsere Pokémon auch mal rausholen.“, beschloss Takeshi und griff zu seinen Pokébällen.
„Tangoloss! Komm raus!“
„Du auch Chanel! Ich freu mich schon! bin gespannt ob noch jemand anderes ein Folipurba besitzt.“
„Ich hoffe es für dich. Es wäre schade wenn du dich von deiner Chanel trennen musst.“ Verdutzt betrachtete Yako den großen Jungen neben sich und als dieser bemerkte, da sie nicht verstand worauf er hinaus wollte unterrichtete er sie.
„Wenn ein neuere Pokédex hergestellt wird, müssend ie neuen Pokémon da gelassen werden, damit sie untersucht werden können. Das heißt: Gibt es kein anderes Folipurba oder ist deins das stärkste von ihnen, musst du dich von Chanel trennen und da du sie die ganze Woche trainierst hast, ist sie sehr stark.“ Das Mädchen spürte wie Wut von ihr besitz ergriff und auch Enttäuschung.
„Warum hast du mir das denn nicht gesagt? Warum kommen dann so viele Trainer hier her?“
„Ich wusste nicht, dass du die Regeln nicht kennst. Es kommen so viele Trainer, weil keiner daran schuld seien möchte, wenn der neue Pokédex lückenhaft ist. Natürlich hoffen alle, das es jemanden gibt der das selbe Pokémon besitzt, aber einen trifft es immer und da wir uns schon angemeldet haben bleibt nur noch eins.“
„Hoffen das es hier Trainer gibt, die die selben Pokémon besitzen wie wir. Nur stärker...“