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Pokemon Romane - Unbekannte Hintergrundinfos der Pokémon-Welt (Teil 1)

Pokemon Roman Coverbild

Wie so viele Anime hat auch der Pokémon seine ungelösten Geheimnisse. Wie zum Beispiel die Frage danach, was aus dem Vater unseres Heldens Satoshi (Ash) wurde oder wieso überhaupt 10jährige Kinder auf Weltreise geschickt werden. Was viele nicht wissen: Es gibt auf einige dieser Fragen Antworten, die – so kann man zumindest behaupten – irgendwie offiziell sind. Denn in Japan schrieb Takeshi Shudo, der mittlerweile verstorbene Autor der Abenteuer in der Kanto-Region, eine Reihe von Romanen herausgebracht, die einige Informationen, die uns der Anime vorenthalten hat, beinhalten und die Pokéwelt bei weitem weniger utopisch darstellen, als der Anime selbst.
Dabei sei gesagt: OLM und Nintendo haben sich nie dazu geäußert, inwieweit der Inhalt dieser Bücher Canon für den Inhalt des eigentlichen Anime ist. Interessant sind die Informationen aber allemale.

Bevor man auf die Inhalte der Romane eingeht, sei vielleicht noch ein wenig etwas dazu gesagt, wieso diese Romane überhaupt entstanden sind. Dies liegt, kurz gesagt, am „Executive Meddling“. Als „Executive Meddling“ bezeichnet man es, wenn sich Produzenten und Sponsoren in den kreativen Prozess der Schaffung einer Serie, eines Films oder auch eines Spiels einmischen – meist um das Endprodukt besser vermarkten zu können.
Im Fall von Pokémon war es so, dass die Story, die Takeshi Shudo ursprünglich geschrieben hatte, in den Augen der Produzenten zum einen zu düster, zum anderen aber auch zu komplex war. Während Takeshi Shudo ursprünglich eine „Serie für die Familie“ plante, wollte man, dass Pokémon vorrangig Kinderfreundlich war. So wurden nicht nur einige der düsteren Inhalte gestrichen, sondern auch ein Großteil der Charakterhintergründe gestrichen, da diese ebenfalls zu komplex seien, als dass Kinder sie verstehen könnten. Darüber regte sich Takeshi Shudo auch mehrfach in seinem Weblog auf.
Man erlaubte ihm allerdings, wie es in solchen Fällen öfter der Fall ist, seine eigentliche Planung in einem unabhängigen Roman umzusetzen, der dann unter dem Titel „Pocket Monsters The Animation“. Dabei erzählen diese Romane grob gesehen dieselbe Geschichte, wie der Anime, jedoch mit einigen änderungen und Zusatzinformationen.
Eigentlich sollte der Roman drei oder vier Bände haben, doch leider verstarb Takeshi Shudo, bevor er die Romane fertig schreiben konnte. Es wird im Moment allerdings überlegt, die Romanreihe auf der Basis seiner Notizen fertig zu stellen.

Doch kommen wir zu interessanten Fakten, die wir hier durch die Romane erfahren können.

Die Welt, in der auch Pokémon leben

Die Romane spielen nicht ganz in der Pokémon Welt, die wir insgesamt mittlerweile kennen gelernt haben. Anstatt in Regionen unterteilt zu sein, gibt es Länder, wie bei uns und diese sind größtenteils auch wie die unseren Länder benannt. Es ist eine Welt „sehr ähnlich der unseren“, so wird es in der Einleitung zum zweiten Band gesagt. So ist Masara Town (Alabastia) zwar immer noch in Kanto gelegen, Kanto ist jedoch nicht mehr, als eine Präfektur in Japan, weshalb auch weit öfter von „Japan“ geredet wird, als von Kanto. Die Geschichte Satoshis findet im späten 20sten Jahrhundert dieser Welt statt.

Woher die Pokémon stammen

Was ebenfalls sehr interessant ist, ist, dass die Romane auf den Erschaffungsmythos der Welt eingehen und in diesem auch erklären, woher die Pokémon stammen. Interessanter Weise wird hier nicht etwa eine abgewandelte Geschichte von Izanami und Izanagi, die von der Welt der Götter hinabsteigen, Land schaffen und Inseln gebären, erzählt, sondern eine Geschichte, die an das Buch Genesis des Alten Testaments angelehnt ist. Als Gott die Menschen schuf, machte er ihnen die Tiere und Pflanzen Untertan. Dies geschah am sechsten Tag der Schaffung der Welt. Doch ruhte Gott am siebten Tag nicht nur, sondern schuf er auch Wesen, die anders als alle andere Tiere waren. Wesen mit einzigartiger Gestalt und Fähigkeiten. Diese Wesen waren, wie die Menschen erst viel später herausfanden, die Pokémon und sie sollten nicht Untertanen der Menschen sein.

So lautet zumindest der Mythos, der hier in der Pokémon Welt erzählt wird.
Geschichtlich wird hier allerdings auch noch darauf verwiesen, dass die Pokémon irgendwann auftauchten und anfingen die Tiere aus der Welt zu verdrängen. So gibt es mittlerweile kaum noch Tiere in dieser Welt, auch wenn Funde, wie Knochen, die ehemalige Vielfalt der Tierwelt belegen.
Allerdings verbreiteten sich die Pokémon erst vom 18ten Jahrhundert an rapide. Die ersten Pokémon wurden wurden von Professor Tajirin zu der Zeit in Frankreich entdeckt und erforscht. Wissenschaftler rätseln jedoch noch immer darüber, woher die Pokémon wirklich stammten.

Pokébälle

Laut den Romanen sind Pokébälle eine sehr junge Erfindung (ja, mittlerweile hat der Anime andere Dinge behauptet – doch wie gesagt, die Romane stimmen nicht vollkommen mit dem Anime, geschweige denn seiner späteren Entwicklung überein). Wann genau die Idee der Pokébälle entwickelt wurden, ist unbekannt, doch die heutigen Pokébälle wurden offenbar in den 1920er Jahren in Amerika entworfen. Offenbar wurden Pokébälle ursprünglich entwickelt im Versuch einige wilden Okorizaru (Rasaff) zu zähmen.

Frühe Volljährigkeit

In der Welt der Pokémon – zumindest in Japan – gilt man mit bereits 10 Jahren als volljährig, womit man alle Rechte (Heiraten, Autofahren, Alkohol trinken etc.) eines Erwachsenen hat, aber auch alle Pflichten (zum Beispiel muss man bereits Steuern zahlen). Damit geht auch die Schulpflicht nur bis zum Ende des vierten Schuljahres. Es steht einem jedoch frei danach weiterführende Schulen zu besuchen oder einen Beruf zu lernen. Oder man kann von einem Professor ein erstes Pokémon bekommen und auf Pokémonreise gehen.

Die Förderung und Nicht-Förderung von Pokémontrainern

Die Bereitstellung der Startpokémon und anfängliche Unterstützung der Pokémon-Trainer und auch der Liga als solcher wird teilweise von der japanischen Regierung (die in Tokyo sitzt) gefördert. Der Hintergrund für diese Förderung ist, dass man Japan bezüglich der Pokémon-Forschung voranbringen wollte und gehofft hatte, dass sich die Trainer so auch damit auseinander setzen die Hintergründe der Pokémon zu verstehen. Doch stattdessen wurden Pokémonkämpfe schnell zu einer beliebten Sportart, die gerade viele Jungen und Männer dazu brachte, auf Reise zu gehen, in der Hoffnung auf schnellen Ruhm. Natürlich scheitern die meisten von ihnen und verschwenden so nur wertvolle Jahre ihres Lebens, so dass sie es später auch beruflich nicht zu viel bringen.
Deswegen wurden viele Förderungen bald eingestellt und stattdessen in Universitäten und andere Bildungseinrichtungen gesteckt. Es wird jedoch weiterhin dafür gesorgt, dass jeder, der auf eine Pokémon-Reise gehen will, sich, sofern er mindestens 10 Jahre alt ist, jedes Jahr am 1. April (dem Beginn eines Japanischen Schuljahres) bei den Professoren ein Starterpokémon abholen kann.

Top 1000 der Region

Für die Pokémontrainer, die es gibt, gibt es Hitlisten, die ihre Erfolge (gewonnene Kämpfe und dergleichen) verfolgen. Diese Listen werden einmal im Monat geupdatet und umfassen die Top 1000 Trainer einer Region. Es gilt als große Ehre, in eine dieser Listen zu kommen (was auch ein Zeichen dafür ist, wie viele Trainer sich tatsächlich auch Reisen befinden) und wenn man in einer solchen Liste ist und sich über eine Saison dort halten kann, stehen die Chancen gut, dass man schließlich vom Trainerberuf leben kann.

Alternativen zur Pokémonreise

Anstatt mit 10 Jahren die Pokémonreise zu beginnen, können die „jungen Erwachsenen“ auch auf eine weiterführende Schule gehen und somit ihre Schulausbildung ausführen. Je nachdem können sie danach (oder teilweise auch stattdessen) einen Beruf lernen und arbeiten oder nach ihrer Schulausbildung auf eine Universität/Akademie gehen, um so zu studieren und vielleicht sogar Forscher zu werden.
Auf die Pokémonreisen gehen weitaus mehr Jungen als Mädchen, was der Grund ist, warum es in der Pokémonwelt weitaus mehr Frauen als Männer in normalen, festen Berufen gibt, da die meisten Frauen hier viel eher mit beiden Beinen im Leben stehen.

Weiter zum 2. Teil der Pokémon Romane und den Hintergrundinformationen bei uns...