ZitatBevor ihr votet, müsst ihr euch alle Texte durchgelesen haben. Sympathievotes und dergleichen sind nicht erlaubt. Die Teilnehmer dürfen selbstverständlich auch voten, allerdings ist es diesen untersagt, für die eigene Abgabe zu voten.
ZitatUm die Aktivität der Votes in den einzelnen Wettbewerben zu steigern und die Voter für ihre Votes zu belohnen, haben wir die Votepunkte eingeführt. Sie sind einfach zu erklären: Votet ein User in einem Wettbewerb, so bekommt dieser einen Punkt für deinen eigenen Text/sein eigenes Gedicht, wenn er abgegeben hat. Hat der User der Votet jedoch keinen Text abgegeben, hat dies keinen weiteren Effekt auf die Punkte der Texte/der Gedichte. Oft hat diese Regelung Vorteile für die Plätze der Texte/der Gedichte, weshalb sich jeder User einmal zum Voten aufraffen sollte.
Natürlich sehen wir es noch lieber, wenn User auch ohne diesen kleinen Ansporn voten.
Guten Tag liebe Userinnen und User des BB, guten Tag liebe Autorinnen und Autoren und guten Tag liebe Voterinnen und Voter^^. Ich begrüße euch herzlich zum Vote des 19. Fanstorywettbewerbes, der diesmal ganz im Sinne von Szenenbeschreibungen steht. Zwei Wochen lang haben verschiedene Autoren sich Szenen zu beliebigen Ereignissen ausgedacht und diese in zwei unterschiedlichen Perspektiven von zwei verschiedenen Personen kurz und prägnant erläutert. Ich bitte hiermit die Voter dies in ihrer Bewertung zu berücksichtigen, sprich ob die Aufgabe die Texte möglichst knapp zu halten erfüllt oder er doch recht lang gehalten wurde. Ich bitte euch hiermit noch, ein kurzes und nachvollziehbares Statement abzugeben, wieso ihr welchen Text genommen habt. Desweiteren möchte ich euch bitten keinen User persönlich zu beleidigen oder anzugreifen. Kritik kann auch negativ sein, sollte aber sachlich bleiben. Gut, dann mal viel Spaß beim Lesen und Voten^^. Ich bitte euch bei Unstimmigkeiten mir oder dem FS-Komitee Bericht zu erstatten. Angesichts der großen Textfülle dürft ihr bis zu fünf Texten eure Stimme geben.
Jeder User hat also 5 Votes^^
Kampfszene aus Pikachus Sicht:
Nichts regte sich, nichteinmal ein kleines Windchen zischte an meinen felligen Ohren vorbei. Mein Kampfgegner Geowaz und ich waren kurz vor dem endgültigen Knockout. Doch dann hörte man die schweren, steinigen Beine von meinem Gegner Geowaz auf den kiesigen Boden fallen. Zuerst war ich skeptisch, was das schwere Gesteinmonster vorhatte. Seine zwei unheimlichen Augen starrten mich an, als wäre er so siegessicher wie nie. Plötzlich spürte ich zwei Schallwellen an meinen felligen Pfoten, die mich sofort zu Boden rissen. Anschließend bekam Geowaz einen schnellen Schub, ich musste nicht schnell überlegen und wusste sofort: Das war Geowaz' Attacke Steinpolitur. Ich hatte keinerlei Möglichkeit diesem gigantigem Monster auszuweichen. Es flitzte in der gesteinigen Gegend hin und her, als er an mir vorbei raste, spürte ich einen starken Windzug. Doch nach ein paar Sekunden, sah ich meinen Gegner nicht mehr. Aus letzter Not drehte ich mich um, und zündelte meinen von Kratzern versehrten Schweif noch einmal, um einen eventuellen Volltreffer zu landen - doch nirgends war mein Gegner zu sehen. Doch dann geschah es: Ich hörte die Erde unter mir beben. Geowaz erschien direkt unter meinem Schweif und gab mir den Rest. Das war das Ende eines anstrengenden Kampfes.
Kampfszene aus Geowaz' Sicht:
Nichts regte sich, nichteinmal ein kleines Windchen zischte zwischen meine steinigen Felsbrocken an meinem Körper. Mein Gegner Pikachu und ich waren kurz vor dem endgültigen Knockout. Doch dann packte mich der Siegeswille und ich bekam noch ein letztes Mal meine schweren Brocken in die schwüle Luft. Ich wusste, dass mein Erdbeben sehr viel Schaden auf das Pikachu anrichten würde, aber meine Erdbeben waren nun sehr schwach, da ich von Pikachus mächtigem Eisenschweif geschwächt worden bin. Dennoch versuchte ich es, ich sprang auf den Boden, und das am bodenliegende und von Kratzern versehrte Pikachu wurde von den zwei Schallwellen getroffen. Aber es riss Pikachu nicht in das endgültige K.O. Ich raste wie ein Flitzebogen durch die Gegend, und machte von meiner neu erlernten Attacke Steinpolitur Gebrauch. Mein Gegner sah sich um, aber er konnte in der felsigen Gegend nichts erkennen, ich hatte mich unter der Erde versteckt, um Schaufler einzusetzen. Ich bündelte nochmal meine ganze, fast verschwundene Kraft und tauchte dann ruckartig auf, und gab Pikachu den Rest. Nach diesem harten Kampf, der in einer schwülen Hitze stattgefunden hatte, war ich nun endlich erleichtert, meinen Gegner besiegt zu haben.
Aus der Sicht der Schokolade:
Im Schatten schwarzen Fleisches befinde ich mich, kann kaum atmen, fühle mich schwer und eingeengt. Dieser Schatten ist nicht kühlend, nein! Kochendes Wasser umhüllt mich… Wasser? Nein, es ist Schweiß vom schwarzen Fleisch. Gott, dieser Gedanke… Die Menschenhand, in der ich voller Furcht nun liege, sie führt mich in Richtung Lippenpaar. So voll, so wunderschön, doch das äußere Bild täuscht und verzerrt meine Gedanken. Ich weiß genau, wenn sich das Lippenpaar des Fressers mir offenbart, werde ich dem Tod sehr nahe sein. Ich werde sterben, heute, gleich. Ich möchte zittern, schreien, weinen, um Hilfe beten! Oder um Erbarmung bitten? Alles, aber ich möchte nicht sterben, nicht heute und auch nicht auf solch eine vulgäre und schmerzhafte Art! Doch… ich bin wie gelähmt, ein toter Körper, der sich durch eine peitschende Zunge und scharfen, tödlichen Zähnen dennoch zu bewegen vermag. Bewegen, das wäre schön… doch ich werde zerrissen, meine Innereien werden fliegen und das schwarze Loch zerpeitschen! Es ist soweit, ich fühle diesen heißen, scharfen Windzug, den Atem des schwarzen Wesens. Es geschieht, das volle, wunderschöne Lippenpaar… es öffnet sich. Und da! Ich sehe sie! Diese blutrote Zunge, welche bei meinem Anblick voller Freude im schwarzen Loch tanzt und auf mich wartet. Angst… ich will die Augen schließen! Ich will… hier weg. Doch ich kann nicht. Furcht vor dem Tod, Furcht vor dieser Zunge, diesem beweglichen Muskel, der mit mir alles anstellen könnte, was vorstellbar ist. Noch berühre ich sie nicht, doch ich spüre, wie warm sie ist. Ich spüre, wie feucht sie ist. Herr, erbarme mich! Die schwarze Hand, dessen Schweiß ein Kleid für mich bildet und dessen Finger mich beinahe erwürgen, führt mich näher zu dieser unbarmherzigen Zunge. Nein. Ich will nicht sterben, nicht so! Ich stelle mir vor, wie mein Herz, so zitternd, mich selbst ermordet. Beim Schlag meines Herzens will ich explodieren um das Leid nicht zu erfahren! Bitte… doch es ist zu spät. Die Spitze der Zunge, meine Todessense, sie berührte mich ganz sacht. Diese Hitze, dieses unangenehm dickflüssige Wasser, so lauwarm… sie zieht mich immer weiter ins schwarze Loch. Der Schatten der schwarzen Hand löst sich, ich spüre keinen Schweiß, doch von der grauenvollen Zunge ich werde gezogen in eine neue Schattenwelt: Dem Mund, einer grauenhaften Zelle, von der ich weiß, dass ich lebend nie mehr Tageslicht erblicken werde. Sie streichelt mich, dieses blutrote Geschöpf. Es ist so heiß, so heiß! Ich… werde schwächer, es schmerzt so verdammt! Mein schokobraunes Kleid, es schmilzt. Die Hitze frisst es auf, bis letztendlich nur noch mein Inneres, beinahe nur Milch, übrig ist… das Atmen fällt mir schwerer. Ich fühle mich nackt, hässlich, eklig. Es tut so weh. Doch plötzlich… die Zunge, sie schmeißt mich zu den spitzen, scharfen, tödlichen Zähnen! Es geht alle so schnell. Sie beißen zu, so voller Kraft ohne Rücksicht. So einen Schmerz! So einen Schmerz habe ich noch nie erlebt! Es ist so schrecklich. Meine Innereien, meine Gebeine, sie fliegen umher im schwarzen Loch, peitschen die rotfeuchten Wände, haften und fließen hinunter, lösen sich auf. Ich schrei, doch keiner hört mich. Sie beißen nochmals zu, um den Rest meiner Wenigkeit endgültig zu zermalmen. Peitschend fliegen meine Reste im schwarzen Loch herum, bis das Licht letztendlich noch dunkler wird, als der Schatten selbst. Tod, aber Erlösung.
Aus der Sicht des „Fressers“:
In meiner Hand, ich halte dieses wunderbare Geschöpf, so voller intensiven Geschmack, so einzigartig, bekleidet mit einem unbeschreiblich schönen schokobraunem Kleid. Doch auch nackt ist sie wunderschön, dieses Weiß, so unschuldig. Sicher ist sie noch Jungfrau, die mir vorliegende Schokolade, geborgen in meinen warmen Händen. Bestimmt fühlt sie sich wohl… immerhin war sie ihr ganzes Leben lang nur in einer trockenen, ekligen und dunklen Verpackung. Doch ich habe sie gerettet! Nun kann sie Tageslicht erblicken und wohl in meinen warmen Händen liegen. Wie fühlst du dich? Wenn du lebendig wärst, würdest du mir sicher ein Lächeln auf deinem Gesicht zeigen, nicht wahr? Hach, du bist so wunderschön… ich liebe dich. Ohne dich könnte ich nicht leben. Ohne deinen auf der Zunge wohltuenden Geschmack würde ich mit ekliger, grüner Grütze kämpfen müssen. Ich danke dir, meine süße Schokolade, meine Traumfrau… ich danke dir dafür, dass ich dich so nah spüren kann. Im festen und im flüssigen Zustand. So nah kann man keinen spüren. Das ist wahrer… wie soll ich es nennen? Wenn ich dich esse, dann ist es für mich wie… ein niemals endender Traum. Es ist wahnsinnig schön, so einzigartig, signifikant und… ich schweife ab. Ich sitze doch hier, um dich zu spüren, nicht um dich voll zu labern. Schenk mir noch einen letzten Blick, Süße. Habe keine Angst, ich führe dich jetzt in ein sehr warmes Bett… fürchte dich nicht, es ist sehr dunkel in meinem Mund, keiner kann uns beobachten, Baby. Die Bettdecke, meine Zunge wird gleich mit dir spielen… ich spüre dich, deinen Geschmack, deine wahre Identität. Ganz zart wende ich dich, dusche dich mit meinem Speichel… oh nein, das ist abartig. Ich… hülle dich tief ein in eine… nicht definierbare, flüssige, aber dennoch schön warme Substanz, die dich auf ewig beschützt. Ich hoffe, das sind die schönsten Momente deines Lebens. Dein Geschmack, so süß und zart, so intensiv, so… wohltuend. Ich liebe dich… aber du weißt, um deinen richtigen Geschmack zu schmecken, muss ich dich… nun, ich muss dich richtig durchkauen. Deshalb beiße ich nun vorsichtig auf deinen Leib. Gott, ist das schön! Dieser wunderbare Geschmack! Ich werde verrückt nach dir, werde so schnell… ich gehe rücksichtslos mit dir um, weil du mich mit deinem Geschmack paralysierst! Warum? Liebst du mich so sehr? Ich dich auch… ich liebe jeden von euch, aber nun bist du leider gegangen, so schnell… dennoch, es war ein einzigartiges Erlebnis, auch mit dir, meine süße Schokolade… auch wenn ich schon wieder 76 Kalorien aufgenommen und damit 5% meiner empfohlenen Tagesdosis verbraucht habe.
1. Es war dunkel und warm. Ich fühlte mich geborgen und sicher. Und dennoch war da eine Unruhe in mir. Eine Art Neugier, ein Instinkt der mir sagte dass das hier noch nicht alles sein könnte. Dass es noch nicht alles sein dürfte.
Dieses Drängen nach Freiheit wurde immer stärker, bis ich schließlich glaubte daran zerbrechen zu müssen. Ich begann mich zu bewegen, meinen Körper zum ersten Mal zu spüren. Ich trat um mich, versuchte die Hülle zu sprengen, und langsam fühlte ich wie sie nachgab, Stück für Stück. Ich wusste, wenn ich jetzt weitermachen würde, wäre der Frieden für immer vorbei. Doch es war mir egal, ich wollte raus, und endlich:
Mein Schutz, meine Herberge, mein Gefängnis zerbarst und ich sah zum ersten Mal die Sonne. Sah den Himmel, spürte den Wind und das Gras unter meinen Pfoten. Und auch die enorme Last der Anziehungskraft meiner neuen Heimat:
Der Planet Erde.
2. Ich war so aufgeregt wie noch nie zuvor! Gleich würde ich es sehen, das Geschöpf das ich bis jetzt nur in meiner Fantasie begrüßen konnte. Das Pokemon aus dem Ei, welches ich bei einem Wettbewerb mit meinem geliebten Psiana gewann. Meine Hände zitterten, mein Herz raste als es anfing zu leuchten, ausgerechnet hier, mitten im Wald. Sacht legte ich es auf den Boden und wartete. Brauchte es Hilfe? War es noch zu schwach um allein zu schlüpfen? Hätte ich es anders behandeln müssen?
Solche Gedanken schossen mir durch den Kopf, bis ich irgentwann hilflos die Augen schloss und nur noch hoffte.
Doch zu Unrecht.
Als ich sie irgentwann wieder öffnete stand es vor mir. Durchnässt, mit hängendem Kopf, blinzelnd - aber auf den ersten Blick gesund.
Mein neues Teammitglied:
Ein junges Endivie!
Eines Tages trainierte Trainer Jan sein Trasla im Wald. Es war bereits Level 19 konnte aber keine guten Attacken, da Trasla erst später starke Attacken lernt. Endlich war es soweit Trasla kämpfte gegen ein Waumpel und stieg endlich ein Level auf. Plötzlich umkreiste ein heller schein Trasla. Dieser Schein war so stark, dass Jan gar nicht sieht was überhaupt passierte. Trasla wuchs, veränderte sich stark, wurde größer, stärker und kraftvoller in seinen Werten. Die Erde bebte, denn Trsla wollte sich der Entwicklung wehren. Trasla rannte wild umher und griff Jan mit einigen Attacken an, weil er sich kaum noch unter Kontrolle halten konnte. Jan versuchte sein Trasla zu beruhigen, aber ihn missglückte es, denn Tralsa war in der Entwicklungsphase zu stark gegenüber Trainern und hörte zunächst ihnen nicht. Nun wurde Trasla noch wilder und stärker, tritt Jan die ganze Zeit. Jan wollte schon gehen, aber plötzlich ging der helle sein weg und man sah, dass Trasla ganz anders aussieht als sonst. Jan fragte sich: „was ist hier los? Wo ist mein Trasla, es sah doch nie so seltsam aus. War der helle schein dran schuld? Vielleicht halte ich mal den Pokedex an mein Pokemon, vielleicht weiß er was das zu bedeuten hat.“ Jan hielt sein Pokedex an sein Trasla und dort stand: „ Kirlia ist die Weiterentwicklung von Trasla, es sollte viel stärker sein als sonst. Es erlernt zwar keine Attacken, aber wenn man es zu Guedavoir weiterentwickelt wird es viel stärker und die besten Psycho Attacken der Welt erlernen.“ Jan war froh, denn wenn er Kirlia zu Guedavior weiterentwickelt, wird es so stark sein, dass es bestimmt ohne Probleme die Top 4 in der Pokemonliga schaffen könnte. Jan schickte sein Kirlia zurück in den Pokeball. Danach ging er nach hause um seiner Mutter sein frisch entwickeltes Pokemon zu zeigen. Jans Mutter fragte sich was überhaupt passiert war, denn sie wusste nichts über Pokemon. Jan erklärte ihr, dass Trasla sich zu Kirlia entwickelt hat und nun viel stärker werden wird und eines der stärksten Psycho Pokemon sein wird.
Eine Faszinierende Entwicklung
Jan sein Trasla sollte gegen ein Waumpel kämpfen. Als es gewonnen hatte erreichte es lv. 20. Plötzlich passierte etwas komisches. Um Trasla kam ein heller schein, der immer heller wird. Trasla veränderte sich, wuchs und wurde stärker. Trasla fühlte sich komisch, konnte sich kaum noch Kontrollieren, es rannte überall rum und verletzte sein Trainer Jan. Der Schein um Trasla wurde noch heller, dass bedeute Trasla wurde noch wilder, was bestimmt ein schlimmes Ende sein könnte. Trasla setzte all seine Kräfte ein um die Entwicklung abzubrechen, aber ihn missglückte es. Endlich verschwand der Schein und Trasla sah ganz anders aus, als zuvor. Ihn ging es gar nicht gut und es war sehr schwach. Als Jan das merkte, hielt er erst sein Pokedex ran und sah dann das Trasla sich zu Kirlia weiterentwickelt hat und brachte ihn erstmal ins Pokecenter. Nach einer kleinen Genesung ging es Kirlia viel besser. Die Waumpel, die er zuvor mit Problemen besiegen musste, schaffte er nun ihn nu. Kirlia kam wieder in den Pokeball und Jan zeigte ihn erstmal seiner Mutter, die sich auch schon wunderte. Jan und Kirlia lebten glücklich weiter.
Der Familienvater: Es war ein wunderschöner Tag, als ich, als stolzer Familienvater, nach Hause fahren wollte. Ich kam an eine Kreuzung. Ich wartete heute irgendwie länger an der Ampel. Als sie dann endlich auf Grün umsprang, fuhr ich wie gewohnt links herum. Man hörte Polizeisirenen. Wir es üblich war, fuhren alle an die Seite, damit die Polizei Platz hatte. Auf einmal rammte mir ein anderes Auto von hinten rein. Und das nicht langsam. Sondern so schnell, das ich in das Auto vor mir reinfuhr. Der Airbag sprang auf, und platze kurz darauf.
Ein Krankenwagen kam 5 Minuten später. Mir kam es vor wie eine Ewigkeit. An den Rest erinnere ich mich nicht mehr. Meine Frau erzählte mir, ich war bewusstlos.
Ein Fußgänger: An einem sonnigen Tag, naja, wieso war er gut, ich wurde schließlich gefeuert, ging ich in dem ruhigsten Viertel der Stadt über die Ampel. Ich sah einen stolzen Mann in einem Auto. Ist wohl befördert oder Vater geworden. Auf einmal erklangen die grellen Töne einer Polizeisirene. Was? Im ruhigsten Viertel? Alle Autos fuhren rechts ran. Dazwischen der stolze Mann. Da schoss ein Auto mit 150 Stundenkilometern durch die Straße und traf den Mann. Dieser knallte gegen das nächste Auto. Jeder kann froh sein, das das nur der Anfang der Kette von Autos war. Nach 4-5 Minuten trafen Krankenwagen ein. Der Mann war bewusstlos und der Raser wurde geschnappt. Gute Besserung!
Wir alle sind Tänzer, die sich mehr oder weniger anmutig über das Parkett des Lebens bewegen. Der Takt wird vorgegeben. Manchen von uns gelingt das Unmögliche, und sie entkommen mit heiler Haut aus dem Chaos der Zeiten. Die anderen jedoch gehen verloren. Ich gehöre auch zu den Unglücklichen, die sich schon zu Anfang die falschen Steppschuhe gekauft haben und schließlich gefallen sind.
Jetzt stehe ich am Abgrund und schaue hinunter, sehe das brodelnde Wasser und die spitzen Felsen, die sich mir freudig entgegenrecken. Ich atme die klare, salzige Luft des Meeres und frage mich, warum ich diese Entscheidung erst so spät getroffen habe. Es hätte mich jenen furchtbaren Schmerz erspart, den ich immer in meiner Brust spüre und der mir den Atem abschnürt.
Es ist doch nur ein winziger Schritt. Ich höre mein Herz pochen, als wollte es mit aller verbliebenen Kraft gegen meinen Entschluss ankämpfen. Bald wirst du aufhören zu schlagen, denke ich und schaudere. Das Gestein unter mir bröckelt. Auch es will, dass ich mich dem Nichts entgegen werfe. Kleine Kiesel klatschen dreißig Meter tiefer ins Wasser; man hört den Aufprall kaum, die Wellen überdecken die Geräusche. Soll ich es also tun? Noch einmal tief durchatmen. Meine Augen brennen von dem Wind, der mit kalten Fingern an meinen Kleidern zerrt. Er umklammert meinen Geist mit seinem eisigen, festen Griff.
Ich zittere.
Wut und Trauer graben ihre Krallen in meine Seele. Wieder sehe ich die Felsen unter mir, meine Hände verkrampfen sich. Weiße Gischt spritzt fast drei Meter in die Höhe. Dunkle Wolken dräuen am Horizont, der Wind wird stärker. Es riecht nach Seetang, Muscheln und Fisch. Es ist eigentlich so ein schöner Ort, geht es mir durch den Kopf.
Lerne ich heute fliegen?
Vielleicht. Selbstmord ist so ein hässliches Wort. Abstrus und bizarr. Man soll das Leben nicht wegwerfen, wenn Gott es einem gegeben hat. Beinahe schmunzele ich. Wenn es denn einen Gott gibt. Wahrscheinlich ist er unglaublich grausam.
Tränen steigen in meine Augen. Alles habe ich verloren. Wie der Tänzer, der sich den Knöchel bricht, weil er die falschen Steppschuhe gekauft hat.
Ich kann das alles nicht vergessen. Mein Leben dreht sich im Kreis. Es ist eine unaufhaltsame Abwärtsspirale, in der wir uns alle befinden. Die Wenigsten jedoch erkennen dies.
Jetzt muss ich die Notbremse ziehen.
Es ist niemand da, um mich aufzufangen.
Krampfhaft atme ich ein und höre den leisen Schrei eines Vogels über mir. Der friedliche Laut ist wie ein Stich in meinem Herzen.
Ich denke zurück an den Abgrund, schaue hinunter. Der Wind wird immer stärker. Die dunkelgrünen Bäume hinter mir wiegen sich in ihm. Ich spüre, dass meine rechte Hand zusammengeballt ist und meine Fingernägel sich in die dünne Haut graben. Sicher haben sie schon Abdrücke hinterlassen, doch ich sehe nicht nach. Mein Blick wendet sich wieder dem wolkenverhangenen Himmel zu. Blaugraue, zerfaserte Gewitterwolken schieben sich vor die Sonne, und sofort verdunkelt sich die Umgebung. Die Farben verblassen in der Düsternis und hinterlassen nichts als eintöniges Grau. Auf einmal sehen die Wellen nicht mehr aus wie Wasser, sondern wie flüssiger Stahl, der mit ungeheurer Wucht gegen die Klippe donnert.
Es ist Zeit.
***
Eine Möwe streckt ihre Flügel aus und genießt die Kühle des Windes, der durch ihre Federn fährt. Sie stößt ihren Jagdruf aus, der weithin über die Gipfel der Bäume hallt, und sucht nach einer günstigen Luftströmung. Ihre schwarzen Augen suchen das Meer nach Beute ab, denn sie hat nicht mehr viel Zeit. Bevor der Sturm losbricht, muss sie wieder zurück sein, in ihrem sicheren Nest, und ihren Küken Nahrung bringen.
Schließlich sieht sie den dünnen, schwarz gekleideten Mann, dessen Gesichtszüge im Dunkeln liegen. Er steht einsam auf der Klippe und scheint zu zögern. Neugierig fliegt sie eine elegante Schleife über den Abhang und lässt sich von einem Aufwind tragen.
Der Mann reißt die Augen auf und starrt sie an. Er sieht aus wie besessen, stellt sie erschrocken fest. Oder nein… Das ist es nicht. Es sind nur die Schatten in seinem Gesicht, die diesen Eindruck vermitteln.
Das Gewitter trägt sie von der Klippe fort. Sie spürt die Augen des Mannes auf sich ruhen. Aber was ist das dort im Wasser? Silberne Schuppen - sie stößt hinab. Mit angewinkelten Flügeln lässt sie sich furchtlos fallen, hält auf das dunkle Wasser zu, auf die Wellenberge, die sich vor ihr auftürmen, streckt im letzten Augenblick die kleinen, orangenen Krallen ins Meer und schraubt sich wieder in die Höhe. Eine Böe reißt sie gewaltsam empor, doch sie verliert ihre Beute nicht. Hoffnungslos windet sich der Fisch in ihrem festen Griff.
Triumphierend und in Gedanken schon bei den hungrigen Mäulern, die sie füttern muss, fliegt die zurück zum Land.
Doch was ist das? Dort oben auf der Klippe steht niemand mehr.
***
Wir alle sind Seiltänzer. Über uns ist nur der Himmel.
„Bist du dir sicher?“
„Hätte man Euch meiner Obhut überlassen, wäre ich es nicht? Nun nehmt schon!“ Demonstrativ streckte Kalan der Prinzessin, die seinem Schutz unterlag, die Zügel ihres Euces entgegen. Das schwarzgrüne Reittier schnaubte unwillig, als es die Unsicherheit des Mädchens spürte. Aber es würde sie sicher nach Issé bringen. Er half ihr auf das Tier und bestieg dann das seine. Als sie jedoch schwankte, weil ihre Stute unruhig tänzelte, mahnte Kalan sie sanft: „Ich habe Euch doch erläutert, wie man ein Euces reitet. Wärt Ihr folgsam, wenn Ihr Angst vor Euch selber hättet?“
Allmählich beruhigte sich das Euces und drehte den Kopf in die Richtung seiner Reiterin.
„Also dann“, rief Kalan aus und gab seinem Reittier zu verstehen, dass sie losreiten sollten. Sandra folgte ihm in weniger Entfernung. Als sie den nahen Wald erreichten, der Issé umschloss wie einen Schutzwall, überließ er seinem Euces die Führung und beobachtete Sandra aus den Augenwinkeln. Auf ihrer bisherigen Reise hatte sie sich zu jeder Gelegenheit so ungeschickt angestellt, wie es keiner Erbin einer königlichen Blutlinie geziemte. Doch er konnte nur Verständnis für Sandra aufbringen. Schließlich hatte sie die siebzehn Sommer, die sie bereits zählte, nichts von ihrer Herkunft gewusst und sich an das einfache Leben der anderen Welt gewöhnt. Wobei es genau genommen eine noch viel längere Zeit war: Aylia, die Tochter des letzten Königs, war durch den damaligen Großmagier gerettet worden, indem er ihre Seele auf Wanderschaft geschickt hatte, in die andere Welt. In jedem wiedergeborenen Leben, das sie lebte, hatte sie, unabhängig ihrer dortigen Eltern, immer ausgesehen wie die letzte Prinzessin. War diese Inkarnation gestorben, so war die Seele weitergewandert, über all die Jahre hinweg, bis sie schließlich in der Nähe des Portals, durch das sie einst in die andere Welt gewechselt war, wiedergeboren wurde. Und da hatten sie die Magier wieder entdeckt.
Plötzlich pochte etwas am Rande seines Geistes, und Kalan brachte sein Euces mit einem kräftigen Ruck an den Zügeln zum stehen. Auch Sandra hielt ihres an. „Was ist?“, fragte die Prinzessin.
„Ruhe“, flüsterte er. Er hörte das Knacken einiger Jif und das Singen verschiedener Vögel, ganz in der Nähe einen Súre. Doch da war noch etwas… „Stellt Euch dicht neben mich“, gab er Sandra Anweisung und zog ganz langsam sein Schwert. Irgendetwas Fremdes versteckte sich im nahen Wald…
Kalan sah seinen Verdacht bestätigt, als aus dem Unterholz plötzlich zwei Steinmenschen hervorbrachen. Schnell sprang er von seinem Tier und warf sich den Angreifern entgegen. Die Steinmenschen waren immerhin annähernd menschliche Wesen, doch mit einem kalten, messerscharfen Verstand, der keine Emotionen zuließ. Und sie waren treue Gehilfen des unrechtmäßigen Königs, der Sandra natürlich tot sehen wollte.
„Versteckt Euch im Wald, Prinzessin!“, rief Kalan Sandra zu, als er den ersten Hieb einer knöchernen Keule mit seinem Schwert abfing. Nun konnte er nicht mehr auf sie achten, denn seine beiden Gegner waren zwar plump wie Felsen, doch immerhin zu zweit, und er musste beide von ihr ablenken. Rasch hieb er mit dem Schwert auf sie ein, das aus Wolkeneisen geschmiedet war. Nur mit solchen Klingen war der unverwundbaren Haut der Steinmenschen beizukommen.
Kalan hatte arge Mühe, sich der Angreifer zu erwehren, zumal seine Kräfte bald schwanden, was man von seinen Gegnern nicht behaupten konnte. Plötzlich rauschte über seinen Kopf ein Schatten hinweg, und er musste sich abrollen, um, weil er vor Überraschung innegehalten hatte, nicht von einem Keulenhieb niedergestreckt zu werden. Ein hohes Kreischen erklang, als sich die Lizia, die soeben erschienen war, die scharfen Raubvogelkrallen in die Augen des einen Steinmenschen grub und ihn somit blendete. Kalan war unendlich erleichtert, denn dieses Tier war eindeutig jene Lizia, die stets die Großmagierin von Issé – seine Schwester – begleitete. Also konnte diese auch nicht sehr weit sein und ihm gegen die Steinmenschen helfen.
Gerade wollte er auf seinen nun alleine dastehenden Gegner losgehen, als ihn ein Angstschrei herumwirbeln ließ.
„Nun nehmt schon!“ Zögerlich streckte Sandra die Hand nach den Zügeln des Reitpferdes aus, das Kalan als „Euces“ bezeichnet hatte. Es war ein eigentümliches Geschöpf, ähnelte zwar sehr einem Pferd, hatte jedoch einen rundlicheren Kopf, einen schlankeren Körper und, was das merkwürdigste war, acht statt vier Beinen. In der Welt, aus der Kalan sie vor einigen Wochen geholt hatte, hatte sie zwar Reiten gelernt, aber es sträubte sie vor der Vorstellung, diese seltsame Kreuzung aus Pferd und Spinne zu besteigen. Der Krieger hatte ihr erklärt, dass es ihre Gedanken aufnahm, und so konnte sie ihm die Befehle erteilen, die man einem normalen Pferd über Zügel oder Wörter mitteilte. Sandra schluckte schwer und hielt sich mit verkrampften Fingern an den ledernen Zügeln fest, um nicht runterzufallen.
Als sie lospreschten, schweiften ihre Gedanken bald vom Ritt ab. Kalan hatte ihr zwar weiß machen wollen, dass ihre Eltern in Wirklichkeit nicht ihre Eltern waren, doch das hatte sie zuerst nicht glauben wollen. Erst recht nicht deswegen, weil er in voller Ledermontur vor ihrem Bett gestanden hatte, mitten in der Nacht, lautlos wie ein Schatten. Im ersten Moment hatte sie ihn für einen pedophilen Cosplayer oder einen einfallsreichen Perversling gehalten, der ein bisschen zu viel Hohlbein oder Hennen gelesen hatte. Genauso wirkte das alles auf sie; als sei sie die Hauptperson in irgendeinem dieser Fantasyromane, die die Regale jedes Buchgeschäftes säumten. Welcher rational denkende Mensch dächte das nicht?
Doch während er ihr die Sache so schnell wie möglich erklärt hatte – dass sie die letzte lebende Erbin eines Königsgeschlechts war, das nun durch sie nach dreizehn Generationen wieder in sein Reich Lamyr zurückkehrte –, war in ihr ein Gefühl aufgekeimt, dass sie ihm einfach glauben musste, entgegen jeder Vernunft. Es war eine uralte Macht gewesen, die ihre Zweifel schneller ausgeräumt hatte, als ihr Bruder Süßigkeiten verputzte. Der Gedanke an den kleinen Bengel versetzte ihr einen schmerzhaften Stich. Es war gut, dass sie Kalan gefolgt war, sonst wäre ihre Familie in Todesgefahr geraten, von ihr selbst ganz zu schweigen. Und jetzt waren sie auf dem Weg in die alte Magierstadt, wo die letzten Widerständler sehnsuchtsvoll auf ihre Rückkehr warteten. Es waren diejenigen, die an der alten Dynastie festhielten, hatten sich nach Issé zurückgezogen und planten dort die Rückkehr zu der alten Ordnung. Doch das war bislang unmöglich gewesen – ihnen hatte lange Zeit der Schlüssel gefehlt, und der war Sandra.
Als Kalan plötzlich sein Euces anhielt, sah sie diese Handlung weniger als dass sie sie hörte: Das trappelnde Geräusch der acht Hufen brach ab, was sie instinktiv dazu veranlasste, selbst stehen zu bleiben. Das Vorhaben übertrug sich auf das Spinnenpferd, das sofort anhielt. „Was ist?“
„Ruhe“, herrschte Kalan sie an und lauschte. Schon bald, nachdem sie zu dem Weltenportal aufgebrochen waren, war Sandra aufgefallen, dass er einen so guten Gehörsinn haben musste, wie sie es sich nicht einmal vorstellen konnte, was sich nun ein weiteres Mal bestätigte. Was auch immer der junge Krieger wahrzunehmen mochte – für sie war der Wald um sie völlig still.
Bis zu diesem Augenblick, als daraus plötzlich zwei Männer brachen. Wobei diese Beschreibung nicht wirklich zustimmte: Sie waren größer als jeder erwachsene Mann, dem Sandra bisher begegnet war, und hätten mit ihren muskulösen Körpern wohl jeden Profiboxer in den Schatten gestellt. Ihre Haut war graubraun und rau, was ihnen etwas Steinernes verlieh. Beide schwangen riesige Keulen, mit denen sie auf sie und Kalan einstürmten.
Dieser zögerte nicht lange und hob sein Schwert, das er vorher schon gezogen haben musste, was ihr nicht aufgefallen war. Wie er ihr erklärt hatte, war es aus Wolkeneisen gefertigt, das äußerst selten war. Einmal zu einem Schwert verarbeitet war es unzerstörbar wie Diamant, aber so leicht wie eine Feder. Ein Hieb mit ihm hatte die Wucht von Donnergrollen und die Gewalt eines Blitzeinschlags. Genau diese Eigenschaften kamen ihm jetzt in dem ungleichen Kampf zugute.
Sandra war so fasziniert davon, wie Kalan das Schwert schneller führte, als sie sehen konnte, dass sie nicht mitbekam, was er ihr zurief. Doch es weckte sie aus ihrer Begeisterung und ließ sie in den Walt flüchten. Kaum, dass sie ihr Euces dorthin manövriert hatte, hörte sie ein schrilles Kreischen und sah auf die Lichtung ein weiteres merkwürdiges Geschöpf dieser Welt: Es war eine feuerrot und blattgrün gefiederte Katze, aus deren Schultern ein Paar Flügel spross. Zuerst glaubte sie, das Tier würde sich ebenfalls auf Kalan stürzen, doch es schien ihn zu unterstützen: Es schlug scharfe Adlerklauen in die ausdruckslosen Augen eines der Krieger.
Ohne weiteres Zögern ging sie tiefer in den Wald. Das Euces, das genausoviel Angst hatte wie sie, schlingerte unsicher durch das Unterholz und zerbrach Zweige und Wurzeln. Plötzlich blieb es stehen, als jemand vor ihnen auftauchte, dessen Anblick Sandra zuerst den Atem raubte. Er ähnelte den gutaussehenden Schauspielern, für die man als Jugendliche so schwärmte, und in seinen schwarzen Augen schien eine tiefblaue Glut zu leben. Doch ihr gefiel nicht, wie er sie musterte…
Schneller, als Sandra es sehen konnte, zückte der Unbekannte ein blutrot glänzendes Schwert, mit dem er ihr Euces köpfte, packte sie am Handgelenk und zog sie an sich heran. „Willkommen in Lamyr, Prinzessin“, flüsterte er ihr bedrohlich ins Ohr.
Ihr fiel nichts anderes ein, als einen angstvollen Schrei auszustoßen.
Blitzschnell, die mit Energie aufgeladene Kralle voran, sprang ich auf Vipitis zu. Meine Wunden brannten, aber das war mir in dem Moment egal. Ich wusste, wenn ich dieses Mal nicht treffen würde, dann hätte ich den Kampf verloren, denn im Gegensatz zu mir hatte mein Gegner noch genug Kraft, um mir, selbst wenn sie erst beim zweiten Mal treffen würde, den entscheidenden Schlag zu verpassen. Ich konzentrierte mich auf meine Kralle, um die Zermalmklaue noch weiter aufzuladen. Der Wind schlug mir eisig ins Gesicht, doch ich hatte keine Wahl, wenn ich mein Rudel nicht beschämen und überleben wollte, musste ich alle äußeren Einflüsse, abgesehen von Vipitis, ignorieren. Ich konzentrierte mich auf ihre Schwachstelle, am Nacken leicht neben der Wirbelsäule, aber trotzdem bemerkte ich aus dem Augenwinkel, wie sie einen Giftschweif vorbereitete. Sie wäre nicht tot, wenn ich treffen würde, aber für einige Stunden außer Gefecht. Nun war ich so nah an ihr dran, hätte ich den Arm ausgestreckt, hätte ich ihr Gesicht berühren können. Ich schloss die Augen und mit meiner letzten Kraft schlug ich zu. Noch bevor ich die Augen öffnete, wusste ich, dass ich genau getroffen hatte.
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Und schon wieder sprang dieses verfluchte Sengo auf mich zu. Seine unzähligen Wunden schienen ihm egal zu sein. Beinahe bewunderte ich ihn. Beinahe. Zuerst überlegte ich, ob ich nicht blitzschnell die Lichtung verlassen und in den Wald flüchten sollte. Nein, das wäre zu feige gewesen. Ich war ja kein Einzelgänger und wollte die anderen nicht beschämen. Also leitete ich Gift in meine Schweifspitze, um einen Giftschweif vorzubereiten, ließ Sengo aber nicht aus den Augen. Ich hatte vor, ihm im letzten Moment auszuweichen und einen Schlag in das rechte Bein zu verpassen. Ich verzichtete darauf, ihm in die Wirbelsäule zu schlagen, schließlich war ich ja kein Untier. Sengo kam immer näher, und das mit einem Tempo, mit dem er wahrscheinlich ein ausgewachsenes Arkani im Sprint überholt hätte. Ich spannte meine Muskeln, um mich auf den entscheidenden Sprung vorzubereiten, als ich mit Schrecken registrierte, wohin er zielte: in meinen Nacken. Das kann dir doch egal sein, du weichst doch eh aus, versuchte ich mir einzureden, aber trotzdem war ich jetzt verdammt nervös. Plötzlich zischte er an meinem Gesicht vorbei und traf exakt. Ein höllischer Schmerz durchfuhr mich und das warme Blut lief mir am Nacken herunter. Dann wurde mir schwarz vor Augen.
Entflammt - Kanra
„Das... Das kann nicht sein“, flüsterte ich, als eine Welle purer Hitze über die Ebene schoss und das helle Leuchten mir die Sicht nahm. Schützend hob ich die Hand vor das Gesicht und versuchte etwas zu erkennen.
Es war, als würde sich ein Stern erheben – so hell glühte die Rüstung um seinen Körper herum. Ich verstand was geschehen war. „Agni“, flüsterte ich ehrfürchtig und doch unfähig zu handeln.
Natürlich war mir damals schon genau so klar, wie es heute ist, dass ich nichts hätte tun können. Ich war nur ein kleiner, schwacher Mensch ohne Magie – viel zu Schwach um etwas gegen eine Gottheit zu tun.
Doch trotzdem konnte ich die Augen nicht von ihm abwenden, obwohl ich seine eigentliche Gestalt im Licht noch immer nicht erkennen konnte.
War es wirklich so gekommen, wie es prophezeit worden war? War wirklich das eingetreten, was wir die ganze Zeit zu verhindern gesucht hatten? War er wirklich zurückgekehrt? Agni, der Gott der Flammen?!
Das wenige Gras, das zuvor die trockene, savannenartige Ebene bedeckt hatte, war unter der Hitzewelle verdorrt und dort, wo zuvor der seltsame Stein gelegen hatte, war nun ein Krater, denn selbst das Gestein war unter dem kurzen Hitzeschock gesprengt und auch geschmolzen worden.
Ich zitterte. Was konnte ich nur tun?
Da bemerkte ich, wie sich Eira neben mir rührte. Ihr nicht einmal schulterlanges, rotes Haar umgab ihr Haupt selbst wie eine Krone aus Flammen, während ihr Lederwams und Waffenrock sich eng an ihren Körper schmiegten. Klein und verloren umspielte eine einzelne, kleine Flamme ihre rechte Hand. Wie ironisch es doch war, dass sie, deren Name „Schnee“ bedeutete eigentlich ein Kind der Flammen war. Sie hatte dasselbe Element wie der Gott, doch glaubte ich nicht daran, dass sie seinem Feuer irgendetwas entgegen zu setzen hatte.
Wir mussten fliehen – nur wohin? Gab es überhaupt noch einen Ausweg, nachdem wir den Gott so verärgert hatten?
Nun machte Eira einen Schritt, langsam, wie in Zeitlupe, dann einen weiteren, diesen schneller und dann wurde mir bewusst, was sie machen wollte und ich griff nach ihrer Hand.
„Warte!“, keuchte ich, bewusst wie heiser meine Stimme durch die Hitze war. „Das... Du kannst nicht...“ Mehr brachte ich nicht über meine Lippen. Wie konnte sie es nur in Betracht ziehen, ihm entgegen zu treten? Sie mochte einer Magierin sein, doch Agni war ein eigentlich verbannter und versiegelter Gott, der seine Macht nun wiedererlangt hatte. Sie hatte doch nicht einmal eine Chance, wenn sie gegen ihn kämpfte.
Ihre schwarzen Augen fixierten mich für einige Sekunden, doch dann schüttelte sie den Kopf. „Sein Feuer kann mich nicht verletzen.“ Damit riss sie sich von mir los und rannte auf den Gott zu, der nun seine Aufmerksamkeit auf uns – auf sie – gerichtet hatte.
„Eira!“, rief ich noch, doch dann verschwand sie hinter einer Wand aus Flammen.
Entflammt - Eira
In dem Moment, in dem er den Fels berührte, spürte ich eine große Macht, die sich auf einen Punkt konzentrierte. Er zog sie an sich, er tauchte sich selbst in sie. Macht. Magie. So unglaublich mächtig.
Noch bevor die Hitzewelle über die Ebene hinwegfegte, wusste ich, dass er erwacht war, dass dieser Fels tatsächlich den letzten Teil seiner Rüstung barg. Nun war er wieder er selbst. Nun war er wieder das Selbst, nachdem er sich so lang gesehnt hatte. Er war wieder ein Gott – so wie es die Prophezeiung vorhergesagt hatte.
Ich merkte, wie Karna neben mir zu zittern begann. „Das... Das kann nicht sein“, flüsterte er und starrem Blick. Als Nichtmagischer war er so verletzlich, so sterblich. Eben ein einfacher Mensch. Die von der Hitze bewegte Luft ließ sein schwarzes Haar leicht wehen, während seine rechte Hand sich um das Heft seines Schwertes verkrampft hatte. Er war mit seiner Aufgabe nie glücklich gewesen und hatte sie doch in den letzten Monaten so gewissenhaft erfüllt.
Mitleid kam in mir auf. Ich wusste, dass er an seiner eigenen Kraft zweifelte. Er hatte so verzweifelt versucht ihn – Agni – aufzuhalten, nachdem was dieser vor dreizehn Jahren angerichtet hatte. Doch er hatte nichts tun können. Weder er, noch ich, noch die anderen Magier oder die Priester von Sja Korven...
Agnis Licht war blendend, war so grell, dass sogar der Himmel dunkel wirkte. Oder war es der Zorn des Gottes, der diesen verdunkelte? Der Zorn war vermischt mit seiner neugewonnene, nein, wiedererlangten Macht...
„Agni...“ Karnas Stimme war ungläubig, als suchte er noch nach einem rationalen Grund, eine andere Erklärung für das, was er sah, als die Auferstehung des Gottes von Flammen und Zorn. Dabei war ihm eigentlich klar, dass nichts hiervon Einbildung oder Illusion war. Doch er konnte nichts tun, außer in das grelle Licht zu starren und zu warten. Er wusste genau so gut wie ich, dass er hier sterben würde... Was sollte er mit seinem Schwert gegen einen Gott tun?
Ich sah erneut zu Agni, dessen Licht langsam etwas schwächer wurde. Bald würde er seine Aufmerksamkeit – seinen Zorn – auf uns richten. Seine Haut war schwarz und die roten, magischen Adern hoben sich glühend von ihr ab. Sie waren ein Zeichen seiner Göttlichkeit. Die Augen, nicht weniger rot, richteten sich auf mich. Nicht, dass ich dies auf die Entfernung von sicher zweihundert Schritten hätte erkennen können, doch ich spürte seinen Blick, seinen Hass. Doch ich spürte auch noch etwas anderes...
Noch immer glühte die Rüstung, die man ihm mit seiner Macht genommen hatte, hell, auch wenn man langsam die Beschaffenheit des magischen Metalls erkennen konnte. Bald würde sie golden und blutrot sein.
Doch etwas an ihm, war nicht so, wie ich es erwartet hatte... Er war noch nicht das, was er vorgab zu sein... Seine Magie war noch nicht so groß, wie sie sein sollte. Ich hatte schon einmal einen Gott getroffen, eine Göttin, Freya, doch Agnis Aura schien, verglichen mit ihr, wie die kleine Flamme einer Kerze, neben einem Lagerfeuer. Noch war er nicht komplett erwacht. Er musste sich noch sammeln. Noch hatten wir vielleicht eine Chance. Zumal er es nicht einmal bemerkt zu haben schien.
Vorsichtig machte ich einen Schritt auf ihn zu.
Ich musste es probieren. Hatte ich überhaupt eine Wahl? Fliehen konnten wir nicht und selbst wenn wir es gekonnt hätten, so hätte uns sein Zorn über die ganze Welt verfolgt.
Noch hatte ich vielleicht eine Chance. Ich ließ eine Flamme an meiner Hand auflodern. Ja, ich musste es einfach probieren. Seine Magie war bis jetzt nicht viel stärker als meine. Vielleicht konnte ich zumindest Karna beschützen.
Ich machte einen weiteren Schritt, als der junge Krieger neben mir nach meiner Hand griff. „Warte!“, flehte er. „Das...“, keuchte dann. „Du kannst nicht...“
Ich wusste, was er sagen wollte, doch ich lächelte nur. „Sein Feuer kann mich nicht verletzen“, sagte ich zu ihm, nicht sicher, ob meine Worte eine Lüge waren. Dann riss ich mich los und rannte auf den Gott zu. Sein Zorn richtete sich gegen mich, doch ich war gefasst, als mir seine Flammen entgegen schlugen. Ich fing sie mit meinem Feuer ab.
„Dein Feuer kann mich nicht verletzen“, rief ich ihm entgegen und konnte nur hoffen, dass meine Worte keine Lüge waren.
Molly:
Der Pokéball, traf das durch Panflams Glutattacke, geschwächte Sheinux unsanft am Kopf. Es fauchte, über die nicht gerade nette Behandlung. Der Ball kehrte durch den Aufschwung wieder in die Luft zurück. In der nächsten Sekunde, öffnete er sich und zeigte für eine Sekunde, der jungen Trainerin Molly, seine leeres Inneres. Durch die vorherige Berührung des erschöpften Pokémon mit der Kapsel, wandelte sich das Elektropokémon in eine Art rote Energie um. Die neue Trainerin hatte so was noch nie zuvor gesehen und beobachtete fasziniert den Vorgang. Schließlich war sie ja noch eine Anfängerin.
Als ob die Umwandlung in die rote Energie, noch nicht erstaunlich genug war, schien der Ball diese direkt in sein Inneres zu ziehen. Dann in der nächsten Sekunde, schlossen sich die beiden Hälften wieder fest zusammen. Es war, als hätten sie sich noch nie zuvor geöffnet.
Der Pokéball fiel danach ins weiche Gras. Doch anstatt ruhig liegen zu bleiben, zitterte der Ball unruhig hin und her. Der normalerweise weiße Knopf blinkte ununterbrochen rot auf. Es schien, als ob Sheinux nicht wirklich in seinem Pokéball bleiben wollte. Molly zitterte vor Anspannung. Es war immerhin ihr einzigster Ball und sie hätte so gern ein Sheinux gefangen und trainiert.
Plötzlich kehrte Ruhe ein. Der Ball zitterte ein letztes Mal, dann ließ er ein kurzes „Pling“ ertönen und gleichzeitig hörte auch der Knopf auf zu blinken. Es war vollbracht. Sheinux hatte sich dem Willen des Pokéballs ergeben.
Sheinux:
Ich fauchte empört auf. Nicht genug dass mein gesamter Körper schmerzte und ich erschöpft war, nein jetzt bekam ich sogar so ein rundes Ding an den Kopf geworfen. Heute war echt nicht mein Tag. Warum bin ich nicht bei den anderen geblieben? Sie hatten keine Zeit für mich gehabt. Wie dem auch sei, die rotweiße Kugel landete jedoch nicht im Gras, sondern sie schwebte neben mir. Vergessen war der durch sie verursachte Schmerz. Meine Neugierde war geweckt und ich beobachtete aufmerksam die seltsame Kugel. Am liebsten wollte ich mit ihr spielen. Leider erreichte ich sie nicht.
Zu meinem Erstaunen, öffnete sich das Spielzeug von ganz alleine. Mein Instinkt warnte mich, aber es war zu spät, dass da irgendwas nicht stimmte. Etwas Seltsames geschah mit mir. Etwas rotfarbenes, umhüllte meinen, mit einem blauschwarz glänzenden Fell ausgestatteten Körper vollkommen. Zu meinem Entsetzen, schien was auch immer das war, alles von mir aufzusaugen. Mir wurde klar, dass ich in eine Falle geraten war, aus der es keinerlei Entkommen gab.
Dann stellte ich als nächstes fest, dass ich meinen Körper immer noch besaß. Er fühlte sich nur anders an. So ganz konnte ich es noch nicht beschreiben. Erst erleichtert, kam sofort das nächste Entsetzen auf, als das runde Ding, mich wie Luft einatmete. Damit rechnete doch niemand oder? Ich ergab mich, als ich bemerkt hatte, dass es keine Chance zur Gegenwehr gab. Nachdem die scheinbar lebendige Kugel, mich eingeatmet hatte, schloss sie sich und fiel nach unten. Leise hoffte ich, dass durch den Sturz die Kugel kaputt ging, doch sie erwies sich leider, doch stabiler als gedacht.
Ich bemerkte wieder einmal, dass ich immer noch lebte und dass es mir trotz all der Strapazen verhältnismäßig gut ging. So einfach wollte ich aber noch nicht aufgeben. Nein, nicht mit mir. Ich rannte trotz, dass überall Finsternis war, in meinem Gefängnis hin und her. Es musste doch einen Ausgang geben? Als ich nach langem Suchen, keinen fand, ergab ich mich meinem Schicksal und sah einer zweifelhaften Zukunft entgegen.