Sidebar anzeigen

Bisafans Adventskalender 2016: 6. Türchen

Das 24. Türchen

„Hach, was für ein schöner Morgen!“, rief Kiana und streckte sich noch einmal richtig bevor sie aufstand. Und es war nicht einfach irgendein Morgen, ... nein! Es war der Morgen von ... „Heiligabend! Juchuu! Endlich ist es soweit! ... Moment mal ... bedeutet das etwa... ja!“ Fast wäre sie auf Enekoro getreten. „Puh! Das war knapp!“ Enekoro wurde langsam wach. „Oh, entschuldige bitte! Aber heute ist Heiligabend und du weißt, was das bedeutet?!“ Doch Enekoro machte nur einen fragenden Blick. „Koro?“ „Komm mit! Ich zeig es dir!“ Voller Aufregung und Freude rannte sie die Treppen hinunter.

„Morgen, Mama!“
„Morgen, mein Schatz! Wieso denn so stürmisch?“
„Das wirst du gleich sehen!“, meinte Kiana und war auf dem Weg zu ihrem Adventskalender. „Heute kann ich endlich das 24. Türchen aufmachen! Wuhuu! So... wo ist es denn? ... Ah! Hier ist es ja... Oh nein! Oh nein! Oh nein! Oh nein! Das darf nicht wahr sein!“ „Was ist denn los, Kiana?“, wollte ihre Mutter wissen.

„Mama?“
„Ja?“
„War irgendjemand heute vielleicht an meinem Adventskalender?!“
„Nicht, das ich wüsste... Wieso fragst du?“
„Jemand hat vor mir das Türchen geöffnet!“
„Was?“
„Jemand hat vor mir das Türchen geöffnet! Da! Siehst du!“, rief Kiana und hielt ihrer Mutter den Adventskalender vor die Nase. „Das ist doch kein Grund gleich so auszuflippen!“
„Doch! ... Ist es!“
„Da ist doch sowieso nur Schokolade drin!“
„Ja,... aber im 24. Türchen ist immer was ganz Besonderes drin! Das weiß doch jeder!“
„Meine Güte! Vielleicht ist der Inhalt ja nur ein bisschen verrutscht! Das passiert bei den neueren Kalendern häufiger.“ Doch da war nichts verrutscht. Der Adventskalender war vollkommen leer. „Vielleicht ist es ja nur irgendwie runtergefallen!“, meinte Kiana und suchte auf dem Tisch, unter dem Tisch, auf dem Boden, in den Fächern,... „Irgendwo muss es doch sein! Enekoro, hilfst du mir beim Suchen?“ Es nickte zuversichtlich.

Plötzlich klopfte es an der Tür. „Kiana, machst du bitte auf?“
„Siehst du nicht, das ich gerade ein bisschen beschäftigt bin?!“
„Kiana... bitte!“
„Na gut!“ Sie öffnete also die Tür. „Keiro! Gut, dass du da bist! Du musst mir unbedingt dabei helfen, ein Verbrechen aufzuklären!“
„Ach ja?“
„Ja! Jetzt komm schon rein!“
„Was soll denn das für ein Verbrechen sein?“
„Das Allerschlimmste, das du dir vorstellen kannst!“
„Hast du mal wieder deine Klamotten irgendwie verlegt?“
„Was?! Nein! ... Wieso fragst du?“
„Na, weil du immer noch im Schlafanzug hier rumrennst!“
„Keiro! Bitte! Konzentriere dich!“
„Na gut... ist deinen Pokémon irgendwas passiert?!“
„Nein, nein! Denen geht es gut!“
„Ein Glück!

Was ist es dann?“
„Okay... ich gebe dir einen Tipp! Was haben wir heute?“
„Äh... Heiligabend?“
„Und was macht man da?“
„Äh... sich entspannen?“
„Nein!“
„Mit der ganzen Familie feiern?“
„Nein!“
„Den Weihnachtsbaum schmücken?“
„Nein!“
„Oh! Jetzt weiß ich es! Du hast vergessen, ein paar Geschenke zu besorgen!“
„Keiro... habe ich jemals irgendein Geschenk vergessen?“
„Lass mal überlegen... nicht das ich wüsste.“
„Okay! Ich sag es dir! Und mach dich auf das Schlimmste gefasst!“
„Okay...“
„Hier! Siehst du das?!“
„Was? Das du es beim heutigen Türchen gar nicht mehr erwarten konntest?“
„Wieso?“
„Naja, wenn du mich fragst, siehst es ziemlich ramponiert aus.“
„Du hast Recht! Das tut es! Vielleicht ist das eine Spur!“
„Eine Spur?“
„Ja!“
„Und wohin?“
„Na, zu dem Übeltäter, der mir die Schokolade geklaut hat!“
„Wieso geklaut?“
„Keiro! Ich habe das Türchen heute nicht aufgemacht! Ich kam runter und dann sah es so aus!“
„Ah, verstehe! Und deswegen benimmst du dich so... komisch?“
„Ja, genau!“
„Ach, Kiana. Ich bin so froh, dass es nur das ist.“
„NUR DAS?! Keiro! Kannst du dir was schlimmeres vorstellen, als jeden Tag ein Türchen zu öffnen, sehnsüchtig wartend auf diesen einen Tag?! Und dann nicht zu wissen, was sich im alles entscheidenden letzten Türchen befindet?!“
„Ehrlich gesagt... ja.“
„Ach ja? Was denn?“
„Naja... ich hab ein Weihnachtsgeschenk verloren.“
„Du hast ein Weihnachtsgeschenk verloren?! Wie kann man denn bitte ein Geschenk verlieren?!“
„Wie kann man etwas aus einem Adventskalender verlieren?!“
„Ich habe es nicht verloren! Es wurde mir gestohlen!“
„Ich hoffe nicht, dass mir mein Geschenk auch gestohlen wurde!“
„Oh man! Wer sollte denn bitte ein Weihnachtsgeschenk stehlen?“
„Und wer hat es auf ein bisschen Schokolade abgesehen?“
„Ein bisschen?! Siehst du, wie groß die Tür ist?! Da war mindestens das Dreifache im Gegensatz zu sonst drin!“
„Ah ja. Hilfst du mir jetzt bei der Suche?“
„Ach, das Geschenk ist dir doch bestimmt nur irgendwie runtergefallen. Schau doch nochmal nach. Ich hab zu tun.“
„Wirklich?“
„Jep.“
„Weißt du... es ist nämlich dein Geschenk.“
„Was?! Mein Geschenk? Du hast mein Geschenk verloren?! Warum sagst du das denn nicht gleich?! Na los! Wir gehen! Sofort!“, beschloss Kiana und öffnete die Tür. Ein eiskalter Luftzug kam ihr entgegen. „Okay... ich zieh mich schnell um und dann fangen wir sofort mit der Suche an!“

„So... hier habe ich es das letzte Mal gesehen!“
„Okay... dann kann es ja nicht allzu weit weg sein! ... Ich meine... es ist bestimmt nicht aufgesprungen und weggelaufen! Haha!“
„Ja... haha! ... Genau!“, meinte Keiro und kratzte sich am Hinterkopf. „Seltsam... irgendwo hier müsste es doch sein!“
„Ja! Ich dachte zu zweit finden wir es vielleicht schneller!“
„Wieso eigentlich nur zu zweit, wenn wir doch... das ist es! Kommt alle raus!“, rief Kiana und ließ ihre Pokémon aus den Pokébällen. „Altaria!“
„Pachirisu!“
„Palimpalim!“
„Azumarill!“
„Glaziola!“
„Libelldra!“ Doch in dem Moment sah man vor lauter Pokémon gar nichts anderes mehr. „Äh... Kiana?“
„Ja! Ich weiß, ich weiß! Ich habs mal wieder übertrieben! Altaria, Libelldra, zurück! So... jetzt müsste es gehen! Okay, Leute... wir müssen ein Geschenk finden! Palimpalim! Du suchst am besten oben! Pachirisu! Du suchst am besten da, wo es für uns zu eng wird! Azumarill und Glaziola! Ihr... sucht am besten hier weiter!“ Und so durchsuchten sie Keiros ganzes Zimmer... doch von Kianas Geschenk war keine Spur.

„Sag mal... Keiro. Wie sieht das Geschenk eigentlich aus?“
„Oh... das kann ich dir nicht sagen!“
„Kannst du nicht... oder willst du nicht?“
„Ich darf nicht! Sonst weißt du ja direkt... was es ist!“
„Wie? Hast du es etwa nicht verpackt?“
„Äh... hehe. Also... weißt du...“
„Keiro! Wenn es nicht mal wie ein Geschenk aussieht, woher sollen wir dann wissen, wann wir es gefunden haben?!“
„Oh... ehrlich gesagt... habe ich gar nicht so viel darüber nachgedacht! Hehe... weißt du... ich wollte heute Morgen noch diese Schleife darum binden und dann... war es weg!“
„Das ist es!“
„Was?“
„Hast du nicht letztens ein Fiffyen gefangen?!“
„Ja schon, aber ich weiß nicht, was das damit zu tun haben sollte.“
„Komm schon! Vertrau mir!“
„Okay! Fiffyen komm raus!“
„Fiffyen!“
„Hallo, Fiffyen! Tust du uns bitte einen Gefallen? Wir sind auf der Suche nach einem Geschenk und diese Schleife gehört dazu! Kannst du versuchen, die Fährte davon aufzunehmen?“, fragte Kiana und Fiffyen gab sein Bestes. „Äh... Kiana?“
„Nicht jetzt, Keiro! Ich glaube Fiffyen riecht etwas!“
„Aber, Kiana!“ Doch die rannte schon längst Fiffyen hinterher. „Ich sag dir! Mit Fiffyen finden wir das Geschenk im Nu!“
„Kiana!“ Doch Fiffyen entdeckte nur einen Keks. „Was?! Aber das war doch so ein guter Plan! Wieso hat er nicht funktioniert?!“
„Kiana! Jetzt hör mir doch endlich mal zu! Es kann gar nicht funktionieren, weil das Band überhaupt nicht nach dem Geschenk riecht! Es war nicht mal in der Nähe davon!“
„Und das sagst du mir jetzt?! Naja. Schon okay. Ich schätze ab und zu Zuhören ist auch mal ganz gut. Und was jetzt?“
„Vielleicht haben wir bei der verschwundenen Schokolade aus deinem Adventskalender ja mehr Glück.“ Kiana seufzte. „Ja, vielleicht.“

Und so machten sie sich auf den Weg zu Kianas Zuhause. Doch als sie das Wohnzimmer betraten, wäre Kiana beinahe ausgerutscht. „Mama! Wieso ist denn der Boden auf einmal so nass?!“
„Oh, weißt du... der ganze Raum war schon heute Morgen voll von nassen Flecken und Dreck. Also hab ich einmal durchgewischt!“

„Okay! Und wieso hast du das Fenster aufgemacht? Die ganze kalte Luft kommt ja so rein!“
„Ich habe das Fenster nicht aufgemacht! Das war wohl schon seit letzter Nacht so!“
„Seit letzter Nacht?“, fragte Kiana und trat näher an das Fenster heran. Sie wollte es gerade wieder schließen, als sie plötzlich etwas auf der Fensterbank bemerkte. „Sind das etwa... Schokoladenkrümel?“ Dann warf sie einen Blick nach draußen und entdeckte Fußspuren im Schnee vor dem Fenster. „Keiro! Sieh mal!“
„Was ist denn?“
„Komm schnell!“, rief Kiana und machte sich blitzschnell auf den Weg nach Draußen. „Diese Fußspuren werden uns zu meiner Schokolade führen!“
„Wie kommst du denn darauf?“
„Meine Mutter meinte doch, dass das Fenster die ganze Nacht offen gewesen sei.“
„Ja und?“
„Und sie meinte, der Boden war dreckig und nass und zwar wegen...“
„Geschmolzenem Schnee!“
„Exakt!“
„Aber durch das geöffnete Fenster passt doch keiner durch!“
„Ein Mensch vielleicht nicht! Aber ein Pokémon schon!“
„Du meinst also, dass ein Pokémon deine Schokolade hat?“
„Da bin ich mir sicher! Und diese Spuren führen uns direkt zum Ziel!“

Dachte sie zumindest... „Die Spuren können doch nicht einfach so aufhören!“
„Tja... und was jetzt?“, fragte Keiro. „Hmm... die Spuren sind gar nicht allzu weit vom Wald entfernt... bestimmt finden wir da mehr heraus!“
„Was?! Du willst einfach so in den Wald?! Da wimmelt es doch nur so vor Pokémon!“
„Na und? Wir haben doch selbst welche!“
„Ja, aber...“
„Willst du etwa meine Trainingskünste in Frage stellen?!“
„Nein! Aber ich finde, dass es viel zu gefährlich ist! Ganz zu schweigen für ein kleines Stückchen Schokolade, von dem bestimmt sowieso nichts mehr übrig ist!“, wandte Keiro ein. „Es geht nicht nur um die Schokolade! Es geht ums Prinzip! Wenn ich mir das einfach gefallen lasse, fehlt mir im nächsten Jahr bestimmt der ganze Adventskalender! Und im Jahr darauf vielleicht sogar die Weihnachtsgeschenke!!! Das kann und will ich nicht zulassen! Du kannst ja hier bleiben, wenn du willst! Aber ich gehe da jetzt rein!“, beschloss Kiana und war schneller im Wald, als Keiro gucken konnte.

„Gefährlich? Pfft! Was bitte soll an ein paar Pokémon gefährlich sein? Die sind doch alle friedfertig! Außerdem interessieren die sich bestimmt sowieso nicht für mich! Was soll da schon groß passieren?“ In dem Moment stieß sie gegen einen Baum. Zumindest sah es so aus wie ein Baum. Doch nachdem er aufstand und den Schnee von sich schüttelte, sah Kiana, dass sie soeben gegen ein riesiges Rexblisar gestoßen ist, dass ganz und gar nicht davon begeistert war, dass es gerade aus seinem Schlaf gerissen wurde.

„REXBLISARRR!“, brüllte es und sah ziemlich wütend aus. „Los Glaziola! Komm raus!“
„Glaziola!“
„Glaziola! Du musst mir helfen! Setz Eisstrahl ein! Schnell!“ Doch das Rexblisar konterte mit einem heftigen Blizzard. „Glaziola! Ruckzuckhieb!“
„Glazi-glazi-olaaa!“ Das Rexblisar blieb davon ziemlich unbeeindruckt. „Okay! Eissplitter!“ Nun setzte das Rexblisar zum Hyperstrahl an und legte los. „Glaziola nein! ... Geht es dir gut?“
„Glazi- glaziola.“
„Du hast super gekämpft! Jetzt ruh dich aus!“, sprach Kiana und rief Glaziola zurück in seinen Pokéball. „REXBLISAR!!!“
„Oh! Oh! Dieses Rexblisar ist viel zu stark! Ich schätze dann heißt es jetzt... RENNEN!!!“

Immer wieder warf Kiana einen Blick nach hinten, um zu überprüfen, ob das Rexblisar sie noch verfolgte. Plötzlich stolperte sie über eine Baumwurzel, die aus der Schneedecke hinausragte und verlor so ihre Tasche, wo unter anderem ihre Pokébälle drin sind. Sie wollte wieder aufstehen, doch ihr Fuß steckte fest. So sehr sie es auch versuchte, sie konnte sich nicht befreien. Kiana hörte, wie das Rexblisar immer näher kam. Eines ihrer Pokémon könnte sie bestimmt im Nu befreien... wenn sie doch nur an ihre Pokébälle herankäme! „HILFEEE!“ Auf einmal wurde sie von einem gigantischen Schatten umhüllt. Rexblisar hatte sie eingeholt. Kiana war vor lauter Angst wie erstarrt. „Hätte ich doch nur auf Keiro gehört!“

In dem Moment erhellte ein Flammenwurf den Wald und erschreckte Rexblisar. „Habe ich da eben meinen Namen gehört?“, fragte eine für Kiana sehr vertraute Stimme. „Keiro! Ich bin so froh, dass du da bist!“
„Los Flamara! Noch einmal Flammenwurf!“ Das war unglaublich effektiv gegen Rexblisar. Doch es gab sich nicht geschlagen. „Jetzt bist du dran, Smettbo! ... Setz Schlafpuder ein!“ Gesagt, getan und ruckzuck wurde aus dem wütenden Rexblisar ein Pokémon, dass friedlich schlummerte.

„Kiana! Was hast du dir nur dabei gedacht?!“, fragte Keiro, während er Kiana befreite. „Es... es tut mir leid, Keiro. Ich... ich wollte doch nur...“
„Ist schon okay. Wenn du dir was in den Kopf gesetzt hast, dann kann dich nun mal nichts und niemand davon abhalten. Aber bitte mach sowas nicht nochmal! Verstanden?!“
„Verstanden.“
„Ich meine... dir hätte alles Mögliche passieren können!“
„Oh! ... Hast du dir etwa Sorgen um mich gemacht?“, fragte Kiana neckisch. „Ich... äh... ich.“
„Wer wird denn da rot?“
„Hey! Du solltest dankbar sein!“
„Das bin ich auch! Dankeschön, Keiro! Danke, dass du mich gerettet hast!“, rief Kiana und gab Keiro eine große Umarmung. „Oh! Und euch danke ich natürlich auch!“, meinte sie zu Smettbo und Flamara.

„Du... sag mal... wie hast du mich eigentlich gefunden?!“
„Ach! Das war gar nicht so schwer! Ich bin einfach deinem Geschrei gefolgt. Oh und Ampharos hat mir natürlich auch geholfen.“
„Ampha! Ampharos!“
„Ich hab gar nicht geschrien!“, wandte Kiana ein. „Oh doch, hast du! Wie am Spieß!“, meinte Keiro. „Okay! Wenn du meinst...“
„Hey! ... Wie wärs mit einer Tasse Kakao?“, fragte Keiro. „Hört sich gut an!“, antwortete Kiana und so machten sie sich auf den Rückweg und nahmen eine Abkürzung durch den Garten von Keiros Zuhause.

„Hey? Was ist das?“
„Was meinst du?“
„Diese Fußspuren... das sind genau die gleichen wie vor dem Fenster vorhin!“, stellte Kiana fest. „Bist du sicher?“
„Absolut sicher! Komm! Folgen wir ihnen und finden heraus wer...“, meinte Kiana und sah direkt in Keiros Gesicht. Daraufhin änderte sie ihre Meinung. „Ach weißt du... so wichtig ist das gar nicht. Eigentlich war es von Anfang an nicht wichtig. Wichtig ist doch nur, dass wir jetzt endlich in Ruhe Weihnachten feiern können.“, sprach Kiana und wollte sich schon auf den Weg ins Haus machen, als sie von Keiro zurückgehalten wurde. „Komm! Finden wir endlich heraus, wer deine Schokolade stibitzt hat.“, meinte Keiro und sah das breite Grinsen in Kianas Gesicht. „Juchuu!“

Und so folgten sie den Fußspuren, die am Baum endeten. „Gleich haben wir Dich!“, meinte Kiana und kletterte die Leiter hoch, die direkt zum Baumhaus führte. „Das glaub ich jetzt nicht!“
„Was? Was siehst du?!“, wollte Keiro wissen. Im nächsten Moment kam Kiana wieder runter. Mit einem kleinen Fynx im Arm. „Wie kommt denn ein Fynx in die Hoenn Region?“ Keiro zuckte mit den Schultern und sah ziemlich erleichtert aus. „Meinst du, dass das Fynx deine Schokolade aufgefuttert hat?“
„Schau dir den verschmierten Mund an und dann frag mich nochmal!“, meinte Kiana und wischte Fynx mit einem Taschentuch ab. „Bitte sei nicht böse!“
„Böse? Wie könnte ich so einem kleinen Schatz böse sein? Fühl doch mal, wie weich sein Fell ist! Es ist einfach hinreißend!“, rief Kiana und streichelte das kleine Fynx. „Fynx! Fynx!“
„Oh! Das scheint ihm zu gefallen!“, meinte Keiro und schmunzelte. „Gibst du es mir mal kurz?“
„Okay?“, sprach Kiana und hielt es Keiro hin. Als nächstes kramte er das rosafarbene Band aus seiner Tasche und band es als Schleife um das linke Ohr von Fynx. „So... fertig!“, meinte Keiro. „Wie fertig? Ich dachte, das wolltest du für mein Geschenk benutzen!“
„Das habe ich doch!“ ... „Fynx ist mein Geschenk?! Du schenkst mir ein Pokémon?!“, fragte Kiana ganz überrascht. Keiro nickte. „Du wolltest doch als nächstes in die Kalos Region aufbrechen!“
„Ja?“
„Und ich dachte... Fynx wäre für dich der perfekte Begleiter! ... Frohe Weihnachten, Kiana!“
„Oh, Keiro! Das ist einfach... ich danke dir!“, rief Kiana voller Freude und umarmte Keiro. „Ich hab auch ein Geschenk für dich!“
„Hast du?“
„Ja! Es ist zwar kein Pokémon... aber hier! Frohe Weihnachten!“, sprach Kiana und gab Keiro ein kugelförmiges Geschenk. Er nahm es und packte es aus. Es war ein Pokéball, deren obere Hälfte schwarz angemalt wurde, mit leuchtenden blauen Flammen darauf. „Wow! Ist der cool!“
„Du hast mir doch mal erzählt, dass du vor hast, dir ein Glumanda zu fangen um eines Tages ein Mega-Glurak zu haben! Tja, und ich dachte...“
„Oh! Dankeschön, Kiana! Der ist einfach perfekt! ... Oh! Fast hätte ich es vergessen!“
„Was vergessen?“
„Komm mal mit! Ich zeig es dir!“

Keiro führte sie in sein Wohnzimmer. „Oh stimmt! Du hast ja den gleichen Adventskalender wie ich!“, fiel Kiana wieder ein. „Und du hast das heutige Türchen noch gar nicht aufgemacht?!“
„Nein.“, antwortete Keiro. „Wie kann man es bloß aushalten, die Adventskalendertürchen nicht direkt nach dem Aufstehen zu öffnen?! Kannst du mir das mal erklären?!“
„Tja,... ich schätze... mir war dein Geschenk wohl wichtiger.“ Das hatte Kiana nicht erwartet. Irgendwie war sie gerührt.

Endlich öffnete Keiro das Türchen und warf einen Blick hinein. Darin befand sich ein ganzer Pokéball aus Schokolade, den Keiro in der Mitte teilte. „Was machst du denn da?!“, fragte Kiana ganz verwundert. „Hier! Die ist für dich!“, meinte Keiro und gab ihr die andere Hälfte. „Aber... das ist doch...“
„Geteilte Freude ist doppelte Freude!“, sprach Keiro und lächelte. „Danke!“, meinte Kiana und ließ die Schokolade in ihrem Munde zergehen. „Also... das war es echt wert!“, fand sie lachend.

„Hey... Keiro?“
„Ja?“
„Hast du vielleicht Lust, im nächsten Jahr mit mir zusammen nach Kalos zu Reisen?“ Doch Keiro machte nur ein ganz verwundertes Gesicht. „Ich meine... alleine zu Reisen ist schön und gut, aber... wie du bereits gesagt hast...“
„Geteilte Freude ist doppelte Freude!“
„Ja, genau! ... Und ich meine... wenn mir wieder so ein wild gewordenes Rexblisar begegnet, wie vorhin, dann...“
„Sollte ich besser in deiner Nähe sein.“ Kiana wurde ganz rot im Gesicht. „Also? Was sagst du?“ Keiro zögerte nicht lange. „Ich bin dabei! ... Aber zuerst... schnappe ich mir ein Glumanda! Und wenn wir dann in der Kalos Region den passenden Mega-Stein dazu finden...“
„Ist dein Mega-Glurak zum Greifen nah!“
„Ja! ... Okay... dann ist das wohl eine beschlossene Sache! Na los... schlag ein!“
„Ja! Auf Kalos!“
„Und die abenteuerlichste Heiligabend Suchaktion aller Zeiten!“