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Review

PokéPark ist eine noch sehr junge Spielereihe auf der Wii, die mit PokéPark - Pikachus großes Abenteuer ihren Anfang im Dezember 2009 in Japan und Juli 2010 in Europa fand und nun mit PokéPark 2 - Die Dimension der Wünsche erstmalig fortgesetzt wird. Spielerisch unterscheidet sich PokéPark generell stark von allen anderen Pokémon-Spielen, da man hier ein actionreiches Spiel aus der Sicht von Pokémon selbst spielt. Menschen gibt es in PokéPark genauso wenig wie Arenen. Ferner spielt PokéPark in einer ganz eigenen Welt. Neben der Review findet ihr bei uns auch eine Preview mit umfangreichen Detailinfos zu den ersten Spielstunden sowie ein Trailervideo mit bewegten Szenen.

...und so beginnt alles...

In PokéPark 2 startet man, wie auch im Vorgänger, mit Pikachu. Anders als im Vorgänger, wird man jedoch schon in den ersten Minuten ein zweites Pokémon, in Form von Ottaro, erhalten, zu dem man praktisch jederzeit im Spiel wechseln kann. Gemeinsam wird der sehr liebevoll gestaltete Hafenbezirk erforscht, in dem viele andere Pokémon leben. Schnell findet man allerdings heraus, dass nicht alles so perfekt abläuft. Pokémon werden über ein mysteriöses Plakatportal in eine andere Dimension, den WunschPark gelockt und dort festgehalten. Pikachu und Ottaro, die nur in letzter Sekunde, und unter großem Opfer aus dem WunschPark entkommen können, beschließen die dort gefangenen Pokémon zu retten. Dies ist dann auch die Hauptaufgabe von PokéPark 2. Es geht faktisch um die Rettung der Welt, bzw. des PokéParks und aller darin lebenden Pokémon.

Unterstützung bei der Rettungsaktion erhalten Pikachu und Ottaro von den anderen Pokémon. Die Bezirksmeister, wie Admurai im Hafenbezirk, geben Tipps, wie man die Schurken im WunschPark bekämpfen kann. Wichtig ist auch stets die Unterstützung der Pokémon eines Bezirks. Nur mit ausreichend Freunden kann das Plakatportal eines Bezirks geöffnet werden um den dahinter liegenden WunschPark-Bereich zu erreichen.

Viele Möglichkeiten um Freunde zu gewinnen

Um jedoch Freunde zu gewinnen, verlangen die Pokémon unterschiedliche Dinge. Dies kann ein Kampf gegen das Pokémon sein, ein Fangen-Spiel, ein Verstecken-Spiel, ein Quiz oder auch eine besonders exotische Herausforderung wie z.B. binnen eines Zeitlimits einen Berg zu erklimmen oder vier Ziele gleichzeitig zu treffen. Besonders häufig werden jedoch Kämpfe und Fangen-Spiele verlangt. Damit Pikachu und seine Freunde hier mithalten können, muss man im Laufe des Spieles auch die Fähigkeiten der Pokémon trainieren. Dies sind zum einen die Attacken, die Schnelligkeit beim Laufen sowie die Anzahl der Kraftpunkte. Schafft man eine der Herausforderungen nicht, erhält man stets beliebig weitere Chancen. Ein Game Over gibt es im Spiel also nicht.

Vier Freunde für vier Spielwelten

Pikachu und Ottaro bleiben im Spiel nicht alleine. Sobald die weiteren Bezirke wie Florabezirk oder Felsbezirk betreten werden, schließen sich zwei weitere Freunde, in Form von Serpifeu und Floink dem Team an. Mit diesen vier Pokémon werden die Pokémon-Typen relativ gut abgedeckt, so dass man sich gegen die unterschiedlichen Typen im Spiel gut behaupten kann. Die vier spielbaren Pokémon verfügen neben ihren Typ-speziellen Attacken (bei z.B. Pikachu Elektro-Attacken) auch über spezielle Fähigkeiten.

Ottaro ist das einzige spielbare Pokémon, welches Wasserstellen durchqueren kann, während Serpifeu am höchsten springen kann. Da man einige der vier spielbaren Pokémon erst später bekommt, lohnt auch ein Besuch älterer Gebiete um ehemals unpassierbare Stellen doch noch zu passieren. Diese Fähigkeiten der Pokémon spielen auch bei einem Jump & Run Minispiel eine Rolle und stellen eine sinnvolle Erweiterung gegenüber PokéPark 1 dar.

Minispiele und Abwechslung

Veteranen von PokéPark 1 werden überrascht sein, dass die Anzahl an Minispielen reduziert wurde. Gab es in PokéPark 1 noch zwei Minispiele pro Gebiet, sind es in PokéPark 2 nur noch vier Stück insgesamt. Die reine Anzahl an Minispielen ist somit deutlich verringert wurden. Fairerweise muss man jedoch anmerken, dass es in PokéPark 2 dafür deutlich mehr Variation bei den Herausforderungen im Spiel gibt und einige davon durchaus auch als Minispiel bezeichnet werden könnten. So kann man im Leuchtturm eine Art Jump & Run bestreiten, in der Hafenstadt muss man Geschossen von Krebscorps ausweichen und die Entwicklungen von Evoli warten ebenfalls mit originellen Spielen auf.

Die vier enthaltenen Minispiele sind abwechslungsreich und unterscheiden sich grundsätzlich voneinander. So gibt es ein Schieß-Spiel, ein Tanz-Spiel oder ein Rennspiel. Besonders schön ist, dass man die Minispiele nach der Freischaltung im Rahmen der Hauptgeschichte auch jederzeit im Multiplayer angehen kann. Bis zu vier Spieler können so gemeinsam Spaß haben. Dass vier Spiele dennoch wenig sind, bleibt jedoch ein Fakt und somit dürfte PokéPark 2 gegen andere Nintendo-Titel wie Mario Party oder Wario Ware kaum eine Chance haben. Spaßig sind die Minispiele dennoch.

Schwierigkeitsgrad und Kämpfe

PokéPark 2 ist innerhalb der Hauptgeschichte nicht schwer, enthält jedoch die eine oder andere Tücke. So sind praktisch alle Kämpfe durch Drücken einer Taste zu gewinnen und somit sehr einfach. Man wird hier also nicht dazu gezwungen den Gegner zu umkreisen, bestimmte Attacken einzusetzen oder irgendeine Taktik anzuwenden. Anders ist es schon beim Fangen-Spiel. Hier werden Spieler, die actionreiche Spiele nicht so sehr mögen den einen oder anderen Frustmoment erleben. Denn bereits ab dem zweiten Bezirk verhalten sich einige Pokémon beim Fangen sehr geschickt und es bedarf geschicktem Timing um diese Pokémon zu fangen. Besonders gemein kann es nach der Hauptgeschichte werden, da es dort zwei sehr flotte Pokémon gibt, die man zwingend fangen muss. Frust kann also bei Spielern vorhanden sein.

Jenseits der häufigen Kampf- und Fangen-Spiele sind die Bosskämpfe unbedingt erwähnenswert, da diese besonders originell sind. Diese sind grundsätzlich zweistufig. In der ersten Stufe muss man den Boss erreichen, indem man seine Untergebenen bekämpft oder sich zum Boss auf einen Turm vorkämpft um ihn am Ende dann selbst entgegen zu treten. Das ist sehr schön gelungen und immer wieder ein Highlight im Spiel.

Hat man die Hauptgeschichte abgeschlossen, zieht der Schwierigkeitsgrad deutlich an. Dies gilt insbesonders für ein Turnier im Felsbezirk, in dem man ohne gute Kenntnisse von Pokémon-Typen kaum gewinnen kann. Zusammenfassend muss mal also sagen, dass der Schwierigkeitsgrad von sehr leicht bis herausfordernd reicht. Ein eher einheitlicher Schwierigkeitsgrad wäre wünschenswerter gewesen. Denn fortgeschrittene Spieler werden sich über lange Passagen des Spieles schlicht unterfordert fühlen, während Anfänger an einigen Stellen frustriert sein könnten. Dass man immer unendlich viele Versuche hat ist dabei nur bedingt tröstlich.

Anzahl Spielstände und Spieldauer

Es gibt zwei Spielstände, so dass man auch einen Freund auf der heimischen Konsole spielen lassen kann. Weshalb es nicht vier Spielstände wie in PokéPark 1 gibt ist jedoch unklar. Die Spieldauer für die Hauptgeschichte beträgt rund 13 Stunden plus rund drei Stunden für die erweiterte Hauptgeschichte, so dass man auf rund 16 Stunden für die Hauptgeschichte kommt. Das ist für ein Pokémon-Spiel nicht wirklich viel.

Nach der Hauptgeschichte ist jedoch in Pokémon nie Schluss und das gilt auch in PokéPark 2. Ich hatte beim Durchspielen am Ende 113 Freunde und 26 Wahrweiße Federn, es gibt jedoch 194 Freunde und 40 Federn. Um alle Freunde zu gewinnen und alle Federn zu finden kann man locker noch einmal 10 Stunden berechnen. Ferner wird nach der Hauptgeschichte ein Kecleon im Hafenbezirk erscheinen welches noch einmal 21 Auszeichnungen zu bieten hat. Diese sind vergleichbar mit den bekannten Achievements/Herausforderungen in anderen Spielen. Es gilt neue Punktrekorde aufzustellen, eine bestimmte Anzahl Fotos zu schießen oder alle sammelbaren Gegenstände im Spiel zu finden. Auch für diese Herausforderungen kann man locker noch einmal 10 Stunden Spielspaß anrechnen und dann gibt es auch noch den Multiplayer. Alles in allem kommen zu den 20 Stunden Hauptstory also gut 20 Stunden für zusätzliche Inhalte dazu, wenn man PokéPark 2 komplett erleben will.

Ach ja - da war noch etwas ;)

PokéPark 2 fällt immer wieder durch eine besonders liebevolle Gestaltung auf. Ständig passieren lustige Dinge. Vieles ist auch interaktiv. Herumliegende Dinge wie z.B. Bälle kann man Pokémon hinwerfen, damit diese damit interagieren. Alleine dies macht Spaß und kann Stunden begeistern. Besonders schön und originell ist auch eine Art Handelssystem im Spiel. So gibt es überall kleine Kisten, die sammelbare Gegenstände enthalten. Diese werden für Freundschaften mit Pokémon benötigt und zum Verdienen von Beeren. Denn Pokémon kaufen und verkaufen diese Gegenstände und man selbst kann da als Händler prima mitmischen. Mit den verdienten Beeren können die spielbaren Pokémon trainiert werden, denn das Training kostet Beeren.

Fazit von Robert R. Agular

Es ist nicht leicht PokéPark 2 - Die Dimension der Wünsche abschließend zu bewerten. Das Spielerlebnis schwankte nämlich immer wieder von "Oh, wie niedlich" über "Cool" bis "Nicht schon wieder...". Ich mag niedliche Spiele total gerne und die Welt von PokéPark 2 ist einfach super niedlich und liebevoll. Cool sind die Aktionen der Pokémon und wie diese ihre ganz eigenen Probleme lösen. Wenn dann aber der 30. Kampf kommt, den man nur durch Drücken einer Taste gewinnt, merkt man, dass ein bisschen mehr Feintuning gut getan hätte. Insbesonders nach der Hauptgeschichte gibt es noch einen Storyfaden, bei dem man so viel herumläuft, dass es schon fast nervt. Ich persönlich tat mir an einigen Stellen des Spieles auch schwer, weil der Schwierigkeitsgrad urplötzlich massiv angestiegen ist. Auch ist der Einbau der zweiten Dimension, des WunschParks letztlich nur bedingt gelungen. Denn faktisch ist der WunschPark eher Teil der sehr schönen Bosskämpfe als ein eigenes Gebiet. Gefülte 90% der Spielzeit finden im PokePark statt.

Insgesamt hatte ich auf jeden Fall viel Spaß im PokéPark und kann PokéPark 2 allen Fans empfehlen, die bereits an PokéPark 1 ihre Freude hatten. Wer den Vorgänger nicht kennt, sollte ein niedliches Spiel mögen und - zumindest innerhalb der Hauptgeschichte - keine allzu große Herausforderung erwarten. Wie Benny aus der TV-Serie sagen würde: PokéPark 2 ist etwas für Genießer ;)